Was für ein Getriebe ist das?

  • Na ja, die Vorgelegewelle zu lagern, ist eher nicht der Sinn, dreht sich doch der Zahnradblock auf der Welle. Also müsste ein größeres, stärkeres Lager anstelle der simplen Nadellagerung im Zahnradblock untergebracht werden. Ein Kugellager wäre in jedem Fall zu groß und hätte viel zu wenig tragende Fläche, bleibt nur ein Nadellager mit Käfig, das dann wegen dem Platzbedarf des Käfigs weniger Nadeln hat und damit weniger tragfähig ist. Oder ein Kegelrollenlager, das ohnehin höher belastbar ist. Dafür muß dann aber der Lagersitz vergrößert werden, wofür ich nur vorne genügend restlich verbleibendes Material sehe. Es bringt hinten nichts, ein größeres, stärkeres Lager einzubauen, wenn es dann den Zahnradblock irgendwann an der materialgeschwächten Stelle zerreißt. Oder sehe ich das falsch?


    Chris

  • Auf der Schnittzeichnung ist gut zu erkennen, daß vorne wohl genug „Fleisch“ für einen größeren Lagersitz ist, das hinten aber eher knapp wird, zumindest für ein Lager ähnlicher Länge. Wie die Lasten auf dem hinteren Lager sind, keine Ahnung. Aber vielleicht würde da auch ein Rollenlager mit kürzerem Lagerflansch hin passen und genügend Teaglast haben.

  • Man kann die vorderen Nadeln durch längere ersetzen und dementsprechend weniger Beilagscheiben nutzen. Weiß nur grad nicht mehr, aus welchem Getriebe die längeren Nadeln sind.

  • Das Bild ist aber vom 4-Gang Getriebe, das 5-Gang T9 hat ein relativ großes Zylinderrollenlager hinten auf der Vorgelegewelle. Das ist das einzige Lager in dem Getriebe, was so gut wie nie kaputt geht.

    6-Zylinder T9 hat vorne lange Nadeln ab Werk, dafür nur 2 statt 4 Distanzscheiben. Nützt aber auch nicht viel...

    Einmal editiert, zuletzt von Willi ()

  • Aha! Aber kann man nicht vorne auch so ein Zylinderrollenlager einsetzen und vorher einen passenden Sitz drehen? Platz ist dafür doch.

  • Kann man, wenn man's kann. Platz ist so eine Sache, das frühere Vorgelege hat da etwas weniger "Fleisch". Mit Einsatz des verstärkten Getriebes wurde der Rohling des Vorgeleges so geändert, dass da genug Material vorhanden ist. Und der gleiche Rohling wurde seitdem auch in der normalen Getriebevariante verwendet, nur mit eben der kleinen Bohrung, und wahrscheinlich nach einer Übergangsfrist, bis die vorherigen Teile aufgebraucht waren.

    Wende dich am besten an Stefan aus A, der kanns.

  • Mahlzeit


    Willi

    danke fürs Weiterleiten! :smile

    Wir hatten aber auch shcon vor 2 Tagen Kontakt, wir wir das Thema per E-Mail kurz angesprochen haben.


    Aha! Aber kann man nicht vorne auch so ein Zylinderrollenlager einsetzen und vorher einen passenden Sitz drehen? Platz ist dafür doch.

    Ja, das ist Platz dafür.

    Ich dachte, das hab ich halbwegs in der Mail an Dich erklären können?

    Ich bin so frei und zitiere mich mal selbst aus der Mail:

    Zitat

    Der Umbau, welchen ich da "entwickelt" habe ersetzt quasi das vordere Lager vom Vorgelegeblock. Das besteht original ja aus diesen lose laufenden Nadeln ohne Käfig, welche dann bei hohen Drehzahlen und/oder Belastung sehr gerne verreiben. Das ist eigentlich der größte Schwachpunkt bei dem Getriebe.

    Bei meinem Umbau ersetze ich das Lager (durch Bearbeitung von Vorgelegeblock und Lagerwelle) durch ein ordentliches Rollenlager, ähnlich wie bei dem HD-Umbausatz, welchen es früher für viel Geld auf der Insel gegeben hat.

    Ums auch nochmal im Detail zu sagen:

    im Prinzip kommt an die Stelle, wo vorne normalerweise dieses Nadellager läuft ein Einstich rein, wo dann das Rollenlager eingesetzt wird.

    Auf die Lagerwelle vom Vorgelegeblock wird dann der Innenring des Lagers aufgezogen. So erreicht man eben eine schöne Lagerung mit Rollenlager, Käfig und Innenring und es müssen sich nicht immer die lose laufenden Nadeln um den Platz fürs Abrollen raufen.

    Das sieht im Prinzip genau so aus, wie beim verstärkten Getriebe, nur dass "mein" Lager eine Nummer kleiner ist.

    Ich hab das ganze aber auf statische und dynamische Lasten und Momente ausgelegt, also hält das auch. Hat halt nicht mehr so ganz viel Reserve wie das original verstärkte Getriebe.

    Durch das Ausspindeln vom Vorgelegeblock schwächt man ja auch das Material ein wenig. Das ist aber nach der Bearbeitung von den Materialstärken vergleichbar mit dem verstärkten Vorgelegeblock. Zudem hab ich das Teil dann FEM Berechnen lassen und auch noch laut den Ergebnissen optimiert, damit da keine kritischen Spannungen im Material auftauchen, was die Dauerfestigkeit angeht.


    Von diesem Umbau hab ich mittleriwele 3 Stk. angefertigt. Das Prototypengetriebe hab ich für mich selbst gebaut und das wartet noch immer drauf, dass es endlich am frisch aufgebauten und ein wenig gemachten 2,8er Vergaser in meinem Maurerporsche arbeiten darf.

    Der OnkelB hat schon einige Zeit das zweite Getriebe im Alltagseinsatz. Läuft laut Auskunft.

    Das 3. Getriebe hat der Mafiajung bekommen. Aber das liegt meines Wissens leider auch noch im Regal.

  • Moin,


    Also: nachdem nun mein Getriebe von Stefan überholt und das Vorgelegelager verstärkt wurde und wieder hier ist, muß ich sagen: hat alles prima geklappt und Stefan kann es wirklich! Vielen Dank an dieser Stelle für die Tips und an Stefan. Gute, zuverlässige Arbeit zu einem sehr fairen Kurs.

    Ein Tip am Rande: Versand eines derartigen Objektes geht z.B. problemlos mit GLS XL-Paket bis 40 kg für 20€. Auch ein fairer Kurs.


    Chris

  • Ja, wenn man die Glocke demontiert ist das mit DHL möglich,

    sonst kann das Gewicht mit Verpackung über 40kg liegen.