Probleme Zündungseinstellung

  • So wie auf diesem Bild ist es richtig. Das Nockenwellenrad gehört mit der "zerklüfteten" Seite nach vorn, das Nebenwellenrad mit der "glatten" Seite nach vorn. Eventuell wirst du das Blech hinter dem Nockenwellenrad richten müssen, das ist aktuell wahrscheinlich etwas durchgebogen.

  • Lösung wäre wohl dickere Kopfdichtung oder einstellbares NW-Rad (wobei man das ja dann wohl einmessen müsste) ? Oder halt einfach fahren. Hat bisher 10 Jahre einwandfrei funktioniert

    Abgesehen davon, daß Du unbedingt auf Willi hören solltest, das NW-Rad umdrehst und die ganze Geschichte neu bewertest, wäre die Lösung des von mir beschriebenen, daß der Punkt einfach auf der anderen Seite des Zeigers stehen müsste.

    Im Endeffekt hast Du eine bestimmte Zähnezahl zwischen ganz unten (am KW-Rad) und ganz oben (am NW-Rad).

    Und das Nebenwellenrad hat dabei auch eine bestimmte Position, respektive Zähnezahl Abstand.

    Di e unteren Beiden haben ihre Markierungen, die auch weiterhin passen. Nur den Abstand nach oben müsstest Du ausrechnen, an einem ungeplanten Motor abzählen oder sonstwie herausfinden und wieder herstellen. Mit der Folge, daß es für das NW-Rad eine neue OT-Position gibt.


    Aber ich vermute stark, daß es hier völlig reicht, das NW-Rad einfach umzudrehen und wie von Zauberhand, passt plötzlich alles.

  • Abgesehen davon, daß Du unbedingt auf Willi hören solltest, das NW-Rad umdrehst und die ganze Geschichte neu bewertest, wäre die Lösung des von mir


    Aber ich vermute stark, daß es hier völlig reicht, das NW-Rad einfach umzudrehen und wie von Zauberhand, passt plötzlich alles.

    Da mach ich mich mal ran. Ich berichte dann :thumbsup:

  • Kann es sein, dass du eine Lichtpistole mit einstellbaren ZZP (drehrad an der Pistole) hast. Wenn du da dran drehst und beispielsweise unbewusst auf 20 grad vOT eingestellt hast hast vielleicht deinen korrekt eingestellten Motor tatsächlich auf 20 abgeblitzt.


    Ist nur schon so ähnlich passiert, als ich ausversehen das Rae verstellt habe

  • gibts eigentlich ein Problem wenn der mit 20 vot lt messung läuft? außer, dass die Markierungen nicht exakt sind?

    Im Leerlauf eher nicht, da der Motor ja keine echte Leistung bringen muss, irgendwann wird der Leerlauf aber dann auch ungleichmäßig ... Aber, wenn wir mal von einem konventionellen Zündverteiler ausgehen, folgt ja bei höheren Drehzahlen die drehzahlabhängige Zündverstellung einer Kurve. (Das betrifft nicht die lastabhängige Unterdruckverstellung, die in Teillast nochmal 8 - 12° Frühzündung zusteuert!)


    Kleiner, virtueller "Verteilertausch":

    Nimm mal an, der OHC verträgt im hohen Drehzahlbereich 36°vOT ohne zu klopfen. Der Werksverteiler hat einen (angenommenen) Verstellbereich über die Drehzahl von 20°. Dazu kommen die 8°vOT, die am Verteiler nach Ford-Vorgabe einzustellen sind, das ergibt dann also maximal 28°vOT bei hohen Drehzahlen, wir sind also noch sicher und weit unter der Klopfgrenze von 36°vOT.


    Szenenwechsel: Der Schrauber verspricht sich aus irgendeinem Grund von 20°vOT Anfangszündung mehr. Der eben betrachtete Verteiler mit 20° Regelumfang landet jetzt plötzlich mitten in der Danger Zone und die Fuhre klopft sich bei 5500rpm mit 40°vOT in Sekunden die Seele aus dem Leib ... Nicht gut ...


    Das war jetzt ein krasseres Beispiel, weshalb man etwa in der Nähe der Werksempfehlungen bleiben sollte.

    OHC-Kolben mit Klopfschaden


    Da z.B. Motoren mit zwei DCOE mit Anfangsvorzündungen von 8°vOT laufen, wie ein Sack Nüsse und sich mit 12-14°vOT gerade wohlfühlen, ist das Horrorszenario bei "gemachten" Motoren gar nicht so selten. Bei der Zündeinstellung nach Leistungsaspekten stelle ich einfach den höchsten sicheren Vorzündwert bei Nenndrehzahl ein (z.B. 35°vOT @ 6250rpm) und lasse dann auf Leerlaufdrehzahl zurückfallen. Liegt bei Leerlauf dann irgendwas zwischen 12 und 16°vOT an, ist das für den "Gemaachten" genau richtig.


    Straßenmotoren bekommen (mit sorgfältig totgelegter Unterdruckverstellung) die Serienwerte (evtl. 1,2,3° mehr) für den Leerlauf, aber auch da kontrolliere ich immer, wo ich bei hoher Drehzahl lande. Da die Frühzündskalen meist bei etwa 16°vOT enden, ist entweder die empfohlene verstellbare Strobo-Pistole extrem hilfreich. Andernfalls muss eine Hilfsmarkierung (Tippex, Lackstift, o.ä.) herhalten ...


    Wenns noch besser / genauer werden soll, kann z.B. die 123-TUNE eine frei programmierbare Alternative darstellen, allerdings kein Schnäppchen ...

  • ich meinte das anders. wenn er gut läuft und durch die ganzen Ungenauigkeiten nur zu einem abweichenden abgelrsenen Messergebniss führt, dann ist das alles wenig tragisch. würde mir einfach neue markierungen bei ot anzeichnen.

  • Ja, wenn da ein oder zwei KW° abweichen, macht das meist nicht viel aus. Beim Audi 827er-Motor war die Nockenwelle des 1,6er mit 85PS z.B. völlig identisch mit der des GTE geschliffen, nur 4 KW° später gestellt ... verbesserte die Drehwilligkeit obenraus spürbar - und liess sich auch mit "handgeferkelter" Passfeder am NW-Rad realisieren ...

  • Hier wird ja noch rege diskutiert :scared


    Hab jetzt mal eure Tipps umgesetzt und siehe da: Mit richtig (also umgedrehten NW-Rad) passen alle Markierungen super :thumbsup::thumbsup::thumbsup::thumbsup:


    War zwar ein bisschen Arbeit die NW- und KW- Räder runter zubekommen, aber da hab ich mir den hauseigenen Abzieher ein bisschen modifizieren müssen.


    Nur noch eine abschließende Frage: Für die Nebenwelle gibts doch keine fixe Position oder? Hauptsache so, dass man das Verteilergehäuse später noch in beide Richtungen angenehm verdrehen kann, oder?

  • Der Nebenwelle ist die Position egal. Der Verteiler sitzt ja auf dem Zahnrad.


    Ich bau ihn in ca. 14:00Uhr Position ein (also mit Verzahnung im Eingriff) das reicht meistens soweit, dass er zumindest anspringt und im Stand läuft.

  • Kannst du bitte mal ein Bild von der NW jetzt schicken, wie der Unterschied nun aussieht?

  • Warum das KW-Rad? Das hat schließlich keiner bemängelt. Was jetzt weder heißen soll, daß es da keine Richtung gibt, noch daß es falsch montiert gewesen wäre. Oder richtig.

  • Ich bau ihn in ca. 14:00Uhr Position ein (also mit Verzahnung im Eingriff) das reicht meistens soweit, dass er zumindest anspringt und im Stand läuft.

    Oh, da war mal was...


    Gradscheibe zeigt OT, Nebenwelle halb Zwei :rolleyes

  • Warum das KW-Rad? Das hat schließlich keiner bemängelt. Was jetzt weder heißen soll, daß es da keine Richtung gibt, noch daß es falsch montiert gewesen wäre. Oder richtig.

    Habe alles erstmal provisorisch aufgelegt. Mache morgen noch die Simmerringe von KW und NW und bau dann alles mit neuem Riemen zam

  • Straßenmotoren bekommen (mit sorgfältig totgelegter Unterdruckverstellung) die Serienwerte (evtl. 1,2,3° mehr) für den Leerlauf, aber auch da kontrolliere ich immer, wo ich bei hoher Drehzahl lande. Da die Frühzündskalen meist bei etwa 16°vOT enden, ist entweder die empfohlene verstellbare Strobo-Pistole extrem hilfreich. Andernfalls muss eine Hilfsmarkierung (Tippex, Lackstift, o.ä.) herhalten ...


    Wenns noch besser / genauer werden soll, kann z.B. die 123-TUNE eine frei programmierbare Alternative darstellen, allerdings kein Schnäppchen ...

    Du hast dich ja eingehend mit der Thematik auseinander gesetzt...Respekt :thumbsup

    Allzu perfekt soll es jetzt auch nicht werden, ist ja immer noch ein 1300er Bauernmotor.




    Hätte noch eine Frage zur Tabelle aus dem WHB.


    Die mechanische Verstellung wird ja bei blockiertem Anschluss an der Unterdruckdose gemessen. Das bedeutet, dass ich ich (laut Tabelle) bei 2000U/min 12,5-13,5° Frühzündung haben sollte.


    Wird dann bei angeschlossener Membran dann die Werte von mechanischer und Unterdruckverstellung addiert? Also bei 2000U/min 12,5-13,5° (mech.) + 5,5-7,5° (Unterdruck) ?