OT: Kamin versottet

  • Ich habe vor mir ein 50er-Jahre Haus zu kaufen und würde mal behaupten der Kamin ist versottet:



    Was tun? Wie teuer wird das? Oder kann man das so lassen? Brandgefahr?


    Der Kamin ist vermutlich 2zügig (s. letztes Bild), links hängt ein Festbrennstoffkessel (Holzofen) dran, rechts ein Ölbrenner. Ich schätze auf Grund der waldigen Gegend und des riesigen Holzvorrats im Garten und Keller, dass der Vorbesitzer hauptsächlich Holzscheite verfeuert hat zwecks Heizen/Warmwasser.


    PS: erkennt jemand ob der Ölbrenner ein Niedertemperaturgerät ist, was nach GEG noch erlaubt ist, oder ob es ein Standardkessel ist, der innerhalb 2 Jahren nach Hauskauf durch eine moderne Heizungsanlage ersetzt werden muss?

    Einmal editiert, zuletzt von Tommy ()

  • frag da unbedingt den bezirksschornsteinfeger. er muss ja die anlage kennen und jährlich gekehrt haben und feuerstättenschau betrieben haben. ansonsten ist für ältere anlagen bei durchweg betrieb auch ein gewisser bestandsschutz.


    einen neuen schornstein rein stellen ist ansonsten nicht so das riesen problem.

  • Moin, hab auch ein Bj 51 und Buderus Kessel von- glaub 2000 oder so. Der geht noch und ist unbefristet,schau mal was dieser Ölbrenner für ein Bj hat. Da gibts Grenzen die kannst Du googlen- bzw wenn er-Protokoll Schorni zeigen lassen- die Abgaswerte einhält wie meiner (glaub max 7% darf man, meiner hat 4%) ist alles tacko.

    Der Festbrennstoffkessel dürfte aber Probleme machen evtl- denke nich dass der weiterlaufen darf, sogar HolzÖfen von 2004 laufen bald aus bzw sind in der Diskussion. Hab da auch zwei von, muss mich 2024 mal schlau machen, angeblich sind die dann nich mehr erlaubt oder müssen Filter kriegen.Blödsinn alles.


    Der Kamin ist rettbar- wenn der Holzkessel an dem Zug nicht mehr betrieben wird eh egal-nach paar Jahren löst sich das Zeug und wird vom Schorni weggekehrt. Zeigt aber dass der Zug nicht optimal war, da kann man ne Klappe unten einbauen die immer Nebenluft reinlässt-dann vermeidet man das u.a.- kann aber auch sein der Mann hat nicht immer trockens Holz genommen-oder Kohlebrikett-die neigen auch zu Rußbildung wo es kalt wird oben. Brandgefahr bei Glanzruß-dafür kehrkt aber der Schorni und kann auch beraten. Machbar ist einiges,würd mich nicht vom Kauf abhalten, bin hochzufrieden in meinem 51er -höchsten zu Preisargumenten führen die man nutzen könnte. Bei den kommeden Ölpreisen lohnt es sich eh wieder Öfen in die Etagen zu stellen, je einen, Ruhe ist und immer schön warm. Hab ich auch-und Kohle-udn Holzhändler darf jetzt im Sommer auch wieder kommen bei 260Eu Ölpreis. Irre derzeit. Bin froh kein Gas zu haben, puh

  • frag da unbedingt den bezirksschornsteinfeger. er muss ja die anlage kennen und jährlich gekehrt haben und feuerstättenschau betrieben haben. ansonsten ist für ältere anlagen bei durchweg betrieb auch ein gewisser bestandsschutz.


    einen neuen schornstein rein stellen ist ansonsten nicht so das riesen problem.

    Bei Besitzerwechsel kann der Bestandsschutz ! entfallen .

    D.h. neue Heizungsanlage blüht dir wenn es dumm läuft . Betrug ist das auch nicht vom Verkäufer ... er hat für sich Bestandsschutz, du nach Erwerb möglicherweise nicht .

    Das kann sehr teuer werden .

  • Nach EnEV bzw der Nachfolgeregularie müssen bestimmte Kessel bei Eigentümerwechsel getauscht werden, auch wenn sie sonst noch weiterbetrieben hatten dürfen.

    Der Schornsteinfeger ist zwar der Mensch, der Dich im Zweifelsfall nötigt, den Kessel zu tauschen, aber der sagt Dir auch, was in dem Bereich dringend gemacht werden muss. Dafür holst Du Dir dann einen KVA bzw informierst Dich, was es kostet und ziehst das vom Kaufpreis ab.


    Das Dach hat null Isolierung. Auch hier ist EnEV interessant und es gibt auch da Vorschriften, was bei Eigentümerwechsel geändert werden muss.

    Oberste Geschossdecke der beheizten Räume ist das Stichwort. Genauso die Kellerdecke des unbeheizten Untergeschoss.

    EnEV heißt jetzt GEG Gebäude Energie Gesetz.

    Also Heizung ~20k, Dach ~40k und somit reduzierst Du den Kaufpreis um ~60k. Plus Neubau des Kamins. Das sind direkte Folgen des Verkaufs und Du solltest Dir nicht reinquatschen lassen, die selber zu tragen.

    Außerdem solltest Du Dir die Baupläne des Hauses anschauen, ob wirklich alles genehmigt ist. Sonst lässt es sich da auch nochmal handeln.

    Tatsächlich würde ich aber vielleicht oben dämmen, den Kessel aber laufen lassen, bis es gar nicht mehr geht. Ein neuer Kessel mag vielleicht sparsamer sein, aber der alte ist garantiert stabiler und langlebiger. Wenn Du zwei neue Heizkessel einbaust, in der Zeit, die der existierende noch läuft, sparst Du mal locker gar nichts.


    Ein Brennwertkessel bekommt übrigens ein Kunststoffrohr als Esse, so das Du am Kamin gar nichts machen musst. :whink


    Hausbesichtigung unbedingt mit eigenem Gutachter wiederholen. Kostet, aber ist gut angelegtes Geld.

  • Dach 40tsd? Villa oder was? Also ich hatte Angebote (100m²) für 15tsd. Erst mal infromieren was man machen MUSS und in welchem Zeitraum und welche Förderungen es gibt dazu. Ich musste 2004 gar nix machen und heute immer noch nicht-Frage auch wer das kontrolliert-da warn auch mal die Schornis im Gespräch-die gucken inzwischen nach den Rauchmeldern-sonst nix bisher. Wenn man nix machen muss-genau überlegen. Dämmen am Altbau-immer problematisch,bring teilweise nix und die Kosten kriegst Du i.d.r nie wieder rein, da wird immer schön gerechnet.

    Mein 51er ist komplett ungedämmt, nur Fenster doppelt außer Flur und Haustür, Dach wie auf Foto- braucht 1200Liter Öl/winter ohne frieren-also bisher 850/900Euro. Vor-krieg. Da kann man absolut nix sagen- Nachbarn je nachdem,alles gedämmt oder zumindest Dach- teuer gewesen- brauchen 1000Liter oder auch 1500... also Vorsicht und nich alles glauben. Fernwärme ist das Schlimmste-hatte mal AltbauHaus damit gemietet-trotz sparen 1500Eu im Jahr, kann man nix machen.

  • Ich kann Dämmung empfehlen, hab hier in der Bude innendämmung selbst gemacht und verbrauche die Hälfte an gas wie die Nachbarin im ungedämmten 50er Jahre Haus. Meine Bude ist von 1890 und fast dreimal so groß. Außerdem zieht sie gerade aus, weil die Wände durch kondensation so nass sind, dass sie ein Jahr nach der Renovierung wieder verschimmelt sind. Das muss nicht so enden, aber die 50er waren leider bei vielen Bauten wegen wenig knester mit papierdünnen Wänden und da kann man fast nicht mehr gegenanheizen.

    Dämmung ist nicht unproblematisch, schon mal gar nicht von innen, das kann man eigentlich nur selber machen. Ich hab gerade gehört dass Bauhelfer inzwischen 60€ die Stunde nehmen, wenn man welche findet. :sinnlos:

    Na klar ist das sott am Schornstein. Eigentlich nicht schlimm, wenn die Optik nicht stört, übermalen ist eigentlich nicht möglich, schlägt immer wieder durch. Ich glaub irgendwie nicht, dass da nicht mindestens irgendeine Art von glattem Zug eingebaut ist. Aber dass die alten plewa Rohre nach 70 Jahren den Glotter durchlassen ist wahrscheinlich.

    Glanzruss und der dadurch mögliche schornsteinbrand ist unangenehm bis gefährlich, insbesondere wenn er zu spät entdeckt wird.

    Einmal editiert, zuletzt von miguel ()

  • Ums Dach geht es gerade nicht. Das würde ich eh nächstes Jahr neu machen. An ca. 50% der Ziegel fehlt die Vermörtelung komplett und bevor ich die neu mache kommt eine Aufsparrendämmung drauf und dann moderne Ziegel ohne Mörteln. Wieso nicht dieses Jahr? -> Förderanträge müssen 1 Jahr vorher gestellt werden. Aber natürlich muss das im Kaufpreis berücksichtigt werden.


    Olli: ich glaube die Zeiten in denen man ein Dach für 15k neu eingedeckt bekommt sind vorbei. Meine Eltern haben ihre kleineres Dach ohne Gauben (ich hab 2) gerade für 25k mit Aufsparrendämmung und neuen Ziegeln versehen. Dein Angebot ist sicher uralt, oder? Ich tippe ohne Eigenleistung auch auf 30-40k.


    Mir ging es jetzt echt eher darum ob ich bei Weiterbetrieb der Holzheizung (falls das nach GEG überhaupt erlaubt wird) Gefahr laufe den Kamin/Dachstuhl abzufackeln. Und falls das so ist: wie teuer wird eine vernünftige Reparatur? Muss man den Kamin im oberen Bereich abtragen und neu mauern oder reicht es Edelstahlrohre da reinzustecken oder ist sogar beides notwendig?


    Und die Zusatzfrage nach dem Ölbrenner bleibt bestehen: erkennt jemand ob das ein Konstanttemperatur-Gerät ist oder ein NT-Gerät?


    miguel: ist dieser Sott auf dem Foto der von dir erwähnte Glanzruß, also gefährlich?

  • beim Nachbarhaus ham sie in den Schornstein ein (Edelstahl?) Rohr reingesteckt.

    Ob die das gemacht haben weil der Kamin schon versottet war, oder ob das gemacht wurde, damit er nicht versottet, weiß ich nicht.

    Aber ich glaube mal gehört zu haben, dass man bei modernen, sparsamen Heizungen immer sowas tun muss, weil ja bei der Verbrennung von Öl, Gas oder Holz jede Menge Wasserdampf entsteht. Man will ja nicht, dass das Rauchgas oben am Kaminende noch über 100°c heiß ist. Also entsteht im Kamin Kondensat und lässt ihn versotten, wenn kein Rohr drin ist.

  • Bei Holzheizungen will man auf keinen Fall dass die Rauchgase im Schornstein unter 100° fallen denn dabei entsteht die wunderbare säurehaltige Brühe die zur Versottung führt. Bei ganz alten Zügen die keine Innenrohre hatten, musste das eigentlich immer so sein, weil der Raum zu groß und zu kalt war.

    Der Sott selber ist nicht gefährlich in Hinsicht auf den Schornsteinbrand aber er könnte ein Indiz für eine schlechte Verbrennung mit zu wenig Luft sein. Schön viel Holz auflegen und dann die Luft runterdrehen, weil es ja sonst zu stark brennt. So erzeugt man Glanzruß, der bei nicht ausreichender Kehrung schon mal zum Brand führen kann. Muss aber auch nicht, denn beim Anheizen entsteht immer Sott bis alles heiß ist und nach Jahrzehnten kann das durchschlagen.

    Ob du einfach ein Edelstahlrohr einziehen kannst oder ob du abtragen und neu mauern musst, zeigt sich erst bei genauerer Betrachtung. Gleiches gilt für die Ölheizung, ist nur mit foddo schwierig.

  • Ich musste Edelstahlrohr einbauen, da ging kein Weg dran vorbei, weil der Zug der Esse zu groß war. Hab einen Kessel dran im EG und einen Kamin im 1.OG. Beim Einbau des Rohrs durfte ich feststellen das die Ziegel locker waren, glaube 11 Reihen haben wir abgenommen und neu aufgemauert.

  • Schon mal in den Schornstein geguckt?

    Die Schornsteine im Haus meines Opas sehen von außen genau so aus, weil das irgendwann auch in den Wohnräume kam und als unschön empfunden wurde kamen nachträglich irgendwelche Elemente in die beiden Schornsteine, einfach damit das nicht immer weiter sottet.

    Das hat auch gut funktioniert, die Schornsteine sehen auf dem Dachboden aber immer noch so aus, das sieht auch quasi frisch aus, dennoch bestand da kein Problem mehr, irgendwann kam eine Gasheizung und der eine Schornstein bekam dann noch mal ein neues Innenleben, geändert hat auch das nix an der Optik.

    In den Wohnrämen hatte Opa glaub ich irgendwann Alufolie auf den Putz geklebt und die dan tapeziert, einfach damit man nicht immer die schwarzen Stellen an der Wand hatte.


    Dämmung, alles tolle Ideen, wir haben das hier fast alles rausgerissen und weggeworfen, die Glaswolle war von Mäusen und Mardern zerfressen und vollexkrementiert, die Styroporplatten ebenfalls von Mäusen durchlöchert, aber auch von Wespen zu Mikroplastik verarbeitet.

    Wenn Dämmen, dann würde ich nur da agieren wo ganz sicher keine Viecher hinkommen oder etwas nehmen in dem die sich so gar nicht wohl fühlen (eventuell Glasschaumschotter?).

    Wir haben es gerne warm, dennoch weiß ich nicht in welchem Zeitraum sich das amortisieren würde und welchen Preis (Gammel) wir zahlen müssten.

  • Was das Dach angeht, habe ich das nur eingeworfen, weil Du hier schachern kannst. Mach dem Verkäufer klar, das Du das Dach aufgrund der Rechtslage dämmen und somit erneuern musst und das er dafür aufkommt. Sprich den Kaufpreis entsprechend reduziert.


    Was Du vor rechts wegen machen musst und ob Du dabei vielleicht Fristen überschreitet, musst Du mit Deinem Gewissen ausmachen. Theoretisch kann es passieren, das Dich der Schornsteinfeger erinnert, aber praktisch interessiert das eher nicht.


    Kessel

  • Mach dem Verkäufer klar, das … das er dafür aufkommt. Sprich den Kaufpreis entsprechend reduziert.

    Klingt ja gerade so, als hätte man freie Auswahl und den Preis beliebig drücken …


    In meiner Realität sind Häuser Mangelware und der Verkäufer verkauft dann einfach an den nächsten, der nicht mit Preisdrückerei daherkommt.

  • Mein Schornstein sah ähnlich aus , habe dann ein V4A Rohr eingezogen und ne Abdeckung mit ausreichend Überstand angebracht . Den Schornstein selber hab ich von altem Putz /Verfugung befreit , neu verfugt und mit Armierungsmörtel schick gemacht .

    Wenn ichs nicht vergesse mach ich ein Bild wies 10Jahre später aussieht .

    Früher hat man eine Mischung aus Lehm und Kuhdung aufgetragen um der versottung entgegenzuwirken .


    Ist das Haus schon in der GF gegend?

  • Klingt ja gerade so, als hätte man freie Auswahl und den Preis beliebig drücken …


    In meiner Realität sind Häuser Mangelware und der Verkäufer verkauft dann einfach an den nächsten, der nicht mit Preisdrückerei daherkommt.

    Word

  • Beim Dämmen ist in der Tat die Frage, ob man es monetär je wieder reinbekommt, seit 3 Wochen hat man ja aber vielleicht noch einen anderen Blick in Hinsicht auf die zukünftige günstige Verfügbarkeit von billigen brennstoffen bekommen.

    Doof ist halt, dass ungedämmte Häuser schnell ungemütlich und kalt wirken, selbst wenn die Lufttemperatur hoch ist. Und mit Wärmepumpen und anderen heizsystemen mit niedrigen vorlauftemperaturen kommt man ungedämmten Häusern schlecht bei.

    Ich hab zwar etliche Jahre mit der Renovierung/Restaurierung der Bude verbracht, aber dafür bin ich hinsichtlich Energieverbrauch und Behaglichkeit dicht am Neubau. Würde ich wohl in der selben Lage wieder so tun. Und übrigens Wandheizung ist Trumpf.

  • In meiner Realität drücken Käufer durchaus den Preis. Nicht endlos, aber ein bisschen geht immer.

    Und die Käufer stehen auch nicht so Schlange, wie der Verkäufer sich das wünschen würde.

    Aber vielleicht bin ich einfach nur im falschen Marktsegment unterwegs.

  • Moderne Kessel, ob Öl oder Holz -> weniger Abgasvolumen und Temperatur.

    Dadurch Quwerschnittsverjüngung nötig durch Einzug von VA ( Holzheizung oder Glasfaser / Kunstoffrohren ( Öl) nötig.

    Dann versottet nichts mehr, so denn korrekt spezifiziert. Hab ich hinter mir, Eventuell anfallendes Schwitzwasser wird aufgefangen und abgepumpt.

  • Ich kenne das aus Erzählungen von Leuten die Häuser kaufen wollen auch nur genau so dass man als erster den geforderten Preis zahlen muss, ansonsten macht das ein anderer und das Objekt ist weg. Die schimmelbude nebenan ist für deutlich über dem bodenrichtwert weggegangen und hatte 8 Interessenten obwohl nur Insider vom Verkauf wussten.