An die Elektriker

  • Wir haben hier doch jede Menge geballtes Wissen im Forum...


    Nu brauch ich mal das Wissen der Elektriker. Geht um Haustechnik, nicht um Kfz-Elektrik/Elektronik.


    Hab ne Garage mit uralter Elektrik. Wie alt weiß ich nicht, die Lichtschalter sind auf jeden Fall uralte Bakelit-Drehschalter. Denke, das wird dem Fachmann zur näheren Eingrenzung des Alters reichen. Dazu ist vermutlich in den letzten zehn Jahren die Elektrik (paar Steckdosen + ein Lichtschalter) eines angrenzenden Raumes an die Garagenelektrik gekoppelt worden. Vom restlichen Ausbauzustand des Raumes schließe ich darauf, dass der ganze Ausbau nicht von nem Fachmann gemacht wurde.
    Das ganze ist über ne ganz normale Kippschalter-Sicherung abgesichert. Der Sicherungskasten ist vermutlich auch nicht älter als 10-12 Jahre.


    Nu funktioniert die Stromversorgung im Groben. Hab die Sicherung noch nicht stark belastet, aber hatte schon alle Lampen und gleichzeitig eine Schlagbohrmaschine dran laufen. Ohne Probleme. Völlig unabhängig von der Belastung springt die Sicherung aber alle Nase lang raus. Ich habe das Gefühl, dass das immer dann passiert, wenn ich irgendwo in dem abgesicherten Bereich einen Stecker aus einer Steckdose ziehe. Beim letzten Mal war kein einziger Verbraucher an, es kann an diesen also nicht liegen.


    Was kann das sein? Wo muss oder kann ich anfangen zu suchen? Ich habe weder Lust noch Zeit, die komplette Elektrik in diesem Hausteil zu erneuern.


    Schonmal Danke für alle gut gemeinten Ratschläge :uglyzwinker:

  • Bin zwar kein Elektriker, hab aber schon viel von dem Zeugs selbst gemacht,
    ohne das bisher was abgebrannt ist. 8)


    Ich weiß ja nicht, was Du mit "Kippschalter-Sicherung" meinst,
    einen Sicherungsautomat, oder ist auch irgendwo ein FI ?
    Es gibt die Automaten in flink und träge, vielleicht einfach mal
    einen anderen probieren...


    Davon abgesehen ist diese Elektrik simpler als die vom Auto,
    kitzelt aber etwas toller, wenn man nicht aufpasst. :rolleyes:

  • Moin!
    Wenn du einen FI haben solltest hast du irgendwo einen Fehlerstrom zur Erde (PE).
    Sollte der Sicherungsautomat (wahrscheinlich B16) sporadisch rausfliegen, ist dieser entweder defekt oder du hast vielleicht irgendwo in der Verkabelung einen
    Kurzschluß der vielleicht durch Bewegung auftritt!
    Das würde ich mal von einem Elektriker überprüfen lassen bevor was abfackelt!!

  • jo, kann mir bei der alten bude auch sehr gut ne verbröselte isolation vorstellen, deswegen nen kurzen oder wie KB schon schrob: fehlerstrom zur erde fals FI.
    lass echt mal vom fachmann prüfen!!! :uwe:

  • Was zum Teufel ist ein Fl? Die Sicherung ist halt so eine, wie man sie in jedem handelsüblichen Sicherungskasten findet. Sebastos weiß doch bestimmt, was hier für Sicherungskästen hängen...
    Flink und träge? Wie erkenne ich das? Wie änder ich das? Warum kann das dazu führen, dass ne Sicherung raus fliegt?


    Hab vorhin nochmal probiert: Hab in dem angrenzenden Raum nen Stecker mehrfach rein und wieder raus gesteckt/gezogen. Ohne Folge. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Stecker, die ich vorher als Indiz angesehen hatte, vermutlich alle keinen Schuko hatten. Also scheinbar hängt das Problem doch nicht mit den Steckern zusammen.

  • Ein FI ist ein Fehlerstromschutzschalter, wofür der gut ist verrät uns Google...
    Bei den Sicherungen fliegen die flinken schneller raus,
    die trägen später, wenn z.B. eine Kreissäge zum anlaufen viel Strom zieht.
    Ferndiagnosen sind hier glaub ich Mist,
    lass am besten mal einen gucken, der bissel Ahnung hat.

  • Als erstes: Lass mal einen Fachmann nachsehen!!
    Sicherungsautomaten darf man nicht einfach so flink(B) gegen träge(C) umbauen!
    Es geht um Leitungsschutz und Versicherungsschutz!!!
    Das ist ein FI (Fehlerstromschutzschalter)


  • wenn es glatt geht hast du am 19. zwei elektropfuscher in deiner bude;) bezahlung natürlich mit bier!

  • Am 19. will ich über die Lecker Bakelit-Schalter Licht machen und aus der Bakelit-Steckdose Musik spielen :D


    Habe vermutlich mehr durch Zufall den Schwachpunkt gefunden. Wollte nen Hauptschalter hinter ne Verteilerdose im angrenzenden Raum hängen, um den Garagenstrom abschalten zu können. Dabei bröselte mir das alte zweiadrige Kabel direkt entgegen. Nachdem ich das erste Ende des Kabels komplett mit der nächsten Knick- und damit Kurzschlussstelle entfernt hab, hab ich mich dann von meinem Vater überreden lassen, die Garagenkabelei doch komplett still zu legen und durch neue Kabel zu ersetzen. Damit sollte dann auch die rausspringende Sicherung erledigt sein.
    Endlich wieder neue Arbeit :spitze:


    Achja, FI hab ich da nicht. :gruebel:

  • Gute Entscheidung! Raus mit dem alten Scheiß und einmal neu!
    Wenns geht mach gleich nen FI mit rein! Besser ist das.
    Oldtimerkarren sind top, aber Oldtimerverkabelung Scheissendreck

  • oldtimerverkabelungen können aber beeindrucken.
    in ´ner firma in der ich mal arbeitete gabs in der seit ewigkeiten stillgelegten und seither komplett ungenutzten mälzerei noch sowas.
    2 blanke kabel unter der decke quer durch den raum gespannt, da ganz simpel ´ne glühbirne drangetüddelt und es leuchtete sogar noch :inlove:



    kein risiko kein spaß!
    oder funktionieren an euren karren etwa die bremsen?

  • Njoa, die Garage soll nur übergangshalber als solche dienen und auf kurz oder lang planiert werden. Daher wollte ich mir den Stress nicht machen. Aber selbst wenn ich wenigstens 2 Jahre noch drin schrauben will, kann das ruhig n Bisserl vernünftig sein.
    Das bröselige Kabel war folgendermaßen aufgebaut: Zwei dicke Kupferdrähte, darumherum mittlerweile kaugummiartige Isolation, farbliche Unterschiede nicht mehr erkennbar, darumherum eine dunkle Isolationsschicht, ebenfalls nahe dem Kaugummizustand, drumherum eine Hülle aus Alu oder Blech, werweißes, und dann ne Schicht Gewebe wie um alte Kraftstoffschläuche. Mit dem Erfolg, dass an Stellen, wo das Kabel geknickt wurde, die Blechhülle gerissen/gebrochen ist und schön die eh schon bröselige Isolierung zerschnitten hat. Erfolg: Kurzschluss.
    Geil aber die Verlegung an den Deckenbalken. Schön mit Biegeradien, wie bei Kupferleitungen :laugh:

  • Tjaja, die guten Uraltleitungen.
    Hab ich auch schon Erfahrungen mit gesammelt, wenn auch nur im Niederspannungsbereich.
    In dem Fall waren es stoffisolierte Kupferadern die in metallene Rohrsysteme gezogen waren. Damit wurde in der Vorkriegszeit eine Reihenhausanlage mit Telefonanschlüssen versorgt (waren mal Häuser der besseren Gesellschaft).
    Und natürlich gab es nur im ersten Haus einen Telefonverteiler, von da an halt die Rohre durch die Keller der Häuser.
    Und natürlich vermietete gerade im letzten Haus die ältere Dame ein Zimmer an eine Studentin.
    Und natürlich brauchte die einen eigenen Telefonanschluss.
    Also wurde eines nachmittags ein Termin vereinbart bei dem alle Nachbarn anwesend waren, damit vom letzten bis ins erste Haus eine zusätzliche Telefonleitung in das Rohrsystem eingezogen werden konnte.
    Damit war ich, wenn ich mich recht erinnere, so gegen 18:00 Uhr fertig.
    Nur standen dann alle (!) Bewohner vor mir weil deren Telefone nicht mehr gingen.
    Die Stoffisolierung war so alt das sie bei kleinster Berührung zu Staub zerfiel. Ist mir beim Kabel einziehen nicht aufgefallen, aber ich habe dadurch sämtliche vorhandenen Kabel kurzgeschlossen.
    Es wurde dann noch ein sehr langer Abend, bis ich auf kompletter Länge neue Versorgungsleitungen eingezogen hatte.
    Ist mitlerweile auch schon fast 20 Jahre her, aber vergessen werd ich das wohl nie.

  • hab ich mich dann von meinem Vater überreden lassen, die Garagenkabelei doch komplett still zu legen und durch neue Kabel zu ersetzen.

    Dein Vater ist ein weiser Mann! :)
    Greift man so ein altes bröseliges Kabelklimbim an, dann reißt mans am besten gleich raus. Gibt sonst nur Scherereien und viel Arbeit. Neu machen muss ja nicht optisch perfekt werden wenns nur noch für eine absehbare Zeit halten muss. Ist sicher weniger Arbeit als bei der alten Kabellage auf Fehlersuche zu gehen.

  • Aber klar doch :D
    Sowohl die Bakelit-Drehschalter als auch die alte Bakelit (?) Aufputzsteckdose. Die hat nämlich schon nen Schuko, damit ist sie genehmigt :spitze:


    Und vll. nehm ich die alten Schalter, etc. ja sogar später mit in die neue Garage :laugh: :wonder:

  • so ein ring 3x1,5 kostet doch nix. im leben würd ich keine geräte auf so ne alte strippe hängen die ein bisschen leistung brauchen. mein papa hat die garage von meinem opa auch wieder in gang gebracht, sagte er, ich wollte vom granni die batterie laden, hat auch hingehauen mit nem uralten ladegerät. nur dass ich dann 230v auf dem griff vom ladegerät hatte machte mich etwas stutzig. papa, sag ich, lass mich mal lieber machen...