OHV Temperaturhaushalt eigenartig.

  • Ein 1,3er OHV von 1986, lief immer ohne thermische Probleme, wurde denn schrecklich gekocht (nicht von mir), bei 36 Grad Aussentemperatur, ohne Wasser mehrere Kilometer durch eine Stadt gequaelt. Nachdem der Moder auseinander war, stellte sich heraus das nur die Kopfdichtung gehimmelt wurde. Profilaktisch wurde der Kopf geplant, Thermostat getauscht, Kerzen, was man eben so macht.


    Nun hat der Wagen bei mir seit zwei Jahren die Kuehlfluessigkeit exakt auf MIN im Ueberlaufbehaelter gehabt, und nach jedem Kaltstart (also ein Mal am Tag) kletterte die Nadel vom Temp. nach EXAKT SIEBEN KILOMETERN bis in's rot, blieb da fuer wenige Sekunden, und fiel denn sofort auf so 2/3 der Skala. Wenn man den Wagen nach 6 Kilometern ausgemacht hat (zum Kinder absetzten zum Bleistift), und denn weiterfuhr, passierte das nicht, dann kletterte die Nadel auf Ihre gewohnte Position und blieb da. Dieses Verhalten ist komplett gleich, egal welches Wetter, egal ob ich die Heizung auf volle Pulle habe, egal welche Geschwindigkeit gefahren wird, die Karre ist komplett unbeeindruckt.


    Nun kommt noch ein Faktor hinzu, diesen Sommer hat er kurz in einem Stau gekocht, weil der Ventilator nicjht angesprungen ist (Elektrikfehler, wurde sofort danach behoben) ich habe den mehrere Stunden stehen gehabt, und einen halben Liter Kuehlfluessigkeit nachgekippt, das Auto hat's nichtmal gemerkt, hat genau die gleichen Rituale gefahren. Nun im November habe ich gemessen wie's mit Frostschutz aussieht (Laternenparker, und ich wusste nicht mehr mit wieviel Wasser ich den Frostschutz gestreckt habe), und der Werkstattmeister hat mir da bei Gelegenheit die Kuehlfluessigkeit auf MAX gekippt. Nu dauert das Ritual etwas laenger, er faengt sich zwar, aber halt nach einer Zeit die mir im Vergleich zum vorher ewig vorkommt.


    Meine Idee ist das das Thermostat zu spaet oeffnet. Entweder hat's eine Macke, oder halt ein verkehrter eingebaut. Was meiner Meinung nach dafuer spricht ist das es nu mit mehr Wasser laenger dauert bis er sich faengt, in meinem Kopf muss er halt mehr Wasser kochen... Oder denke ich komplett verkehrt?

    2 Mal editiert, zuletzt von Zombie ()

  • Bist du nach den 7km mal rangefahren und hast mit nem Thermometer gemessen?
    Nicht das da einfach n Elektrowurm wohnt.

    Könnte sonst wohl schon am Thermostat liegen, die modernen gehen auch gerne schneller kaputt als die alten.


    Mehr Wasser kocht später, ja. Deckel gut zu ist auch wichtig, da sonst das Kühlwasser schneller kocht, du es auf dem Schätzeisen aber nicht merkst.

  • Nix gemessen, aber das Schaetzeisen scheint zu funktionieren, ich habe mich einfach damit abgefunden das die Nadel auf diesen 2/3 wohnt und jut (damals als der Wagen damit angefangen hat, also nach dem Kopfdichtungdebakel, gehoerte er einem Freund, und da springen meine Zwangsneurosen nicht an, auch, es sind Schaetzometer, und somit ist alles in Norm eben normal, auch wenn ich es sonst zu hoch fände). Und wie gesagt, der ging sofort runter, und ich konnte genau sagen wann der in rotem Bereich sein wird, und wann wieder auf normal. Es ist erst nun, wo der laenger braucht, das ich mir gedacht habe ich schaue mal beim Ventileeinstellen nach was das Thermostat so macht, brauchte aber zumindest einen Weiteren der das Ding auch verdaechingen wuerde. Bin ja kein Mechaniker, das Ganze ist nur was ich mir so denke.

    Einmal editiert, zuletzt von Zombie ()

  • Ich wäre da auch beim Thermostat.


    Denkbar wäre noch, dass der Impeller der Wasserpumpe locker ist.

  • Der Füllstand im Behälter dürfte keine Rolle spielen, denn das ist ja nicht im Durchfluss, sondern nur ein totes Ende.

    Was aber vermutlich jetzt anders ist, ist die konzentration des Frostschutzes. Glykol kühlt deutlich schlechter als Wasser.

    Das andere Verhalten kann ich allgemein bestätigen, wenn auch in deutlich abgeschwächter Reaktion.

    Wenn du tauscht achte mal auf das kleine löchli im Thermostat. Je nach gehäuseform des thermostatgehäuses und den strömungsverhältnissen ist das nicht nur zum entlüften sondern auch um das warme Wasser aus dem kleinen Kreislauf zum Thermostaten zu bringen.

  • Hatte den Effekt beim Chevy nach Wechsel des Thermostaten.

    Dann einen 2ten als High Flow bestellt der wohl zusätzlich noch stufenlos öffnet .

    Nadel steigt an und stoppt einfach immer beim Ersten Strich, fällt nicht zurück.

    Mein erstes Auto bei dem man nicht sieht das das Thermostat öffnet.


    Das über den Punkt hinaus und zurück hatte ich sonst bei jedem meiner Autos.

  • Das über den Punkt hinaus und zurück hatte ich sonst bei jedem meiner Autos.

    Echt? Ich kenne das nur so das beim starten von einem Betriebswarmen Motor beim Knudsen, die Temperatur und Tankanzeige kurz komplett ausschlagen, und sich denn wieder bei normal einpendeln. Nicht aber das der Motor normal ueber die Betriebstemperatur klettert, kurz beim Kochen haengen bleibt, und denn wieder auf 2/3 faellt. Oder auch 3/4. Irgendwo da...

    Wenn der Kessel hier vor dem Kopfdichtungsdebakel meiner gewesen waere, denn wuerde ich mich mehr wundern das die Norm bei der Karre diese 3/4 der Anzeige sind, aber wie geschrieben, der war bis vor 6 Monaten nur ausgeliehen, und Eigenarten von Autos die mir nicht gehoren gelten bei meinem Zwangsneurosen nicht.


    Ich habe den eben abgestellt wo die Anzeige eindeutig auf "koche jetzt" stand, und es kommt keine Hitzewelle, kein Blubbern ist zu sehen, kein Pfeiffen zu horen. Wuerde ich die Anzeige ausser Acht lassen, wuerde ich sagen, "Motor warm, vorsichtig mit den Pfoten", aber nicht "Motor zu warm"...

    Einmal editiert, zuletzt von Zombie ()

  • Ja, das Überschwingen ist für die meisten Thermostaten normal, nur wird es im Zeitalter moderner "Kühlmittel-Temperaturinstrumente" nicht mehr wahrgenommen. Viele neuere Instrumente zeigen über einen größeren Temperaturbereich "Skalenmitte" an, wie festgenagelt (Plateaukennlinie). Das wird gemacht, weil angeblich sonst die Kunden beunruhigt würden ...

    Trifft für unsere alten Schätz chen eher nicht zu ...


    In der Vergangenheit hatte ich schon Thermostateinsätze, die ihre Wachsfüllung nach Überhitzung im Kühlmittel verteilt haben und anschließend auch verzögert reagierten. In jedem Fall würde ich den Thermostaten und den Thermogeber mal gründlich testen (Wasserkocher), so dass man Öffnungstemperatur des Thermostats und Temp.-Verhalten des Instruments kennt.


    Da ein Thermostat nicht sonderlich teuer ist, wäre bei Zweifeln der Tausch "vorsichtshalber" nun auch keine Katastrophe.

  • Ja, ich kenne das auch von mehreren Autos.

    Selbst die Plastesierras machen das.

    Temperatrur geht bis knapp an den roten Bereich, dann öffnet das Thermostat und die Nadel fällt erstmal wieder ein Stück ab, da ja das noch kalte Wasser aus dem Kühler jetzt durch den Motor fließt. Dann steigt es wieder bis zum "Normal"-Punkt und bleibt dann dort.

  • Bis knapp an rot würde mir egal sein, aber er geht auf rot.


    Ich werde das Ding tauschen beim Ventileeinstellen, der sitzt ja gleich daneben beim OHV. Und nein, ist keine große Sache, aber ich wollte mal wissen ob meine Gedankengänge halbwegs korrekt sind.

  • Wenn du eh bestellst, bestell einen Temperaturfühler mit, nach deiner Beschreibung könnte es sein, dass der in Zeitlupe das zeitliche segnet oder einfach nicht exakt zum Instrument passt.

    Nicht beides zeitgleich tauschen :no:

  • Genau das war auch mein Gedanke, vielleicht stimmt ja der Sensor auch nicht und zeigt das Überschwingen stärker an, als der passende Sensor.

  • Nicht ganz zum Thema, aber beim Granada habe ich es so, daß, besonders im Sommer, ich fahre und die Temperatur wie üblich unter Mitte anzeigt. Abstellen, zehn Minuten später zurückkommen, Zündung an und die Nadel kratzt am Roten.

    Liegt daran, daß Wärme hoch steigt und sich beim Geber sammelt.

    Motor an und nach zehn Sekunden ist alles wieder, wie es soll.

  • Das aber immer so ohne nachlüften.


    Blödeste was du machen kannst ist bis ins Rote heißfahren aus und nach 5 Minuten wieder an.

    Dann lieber laufen lassen.

  • Ich denke, der Thermostat hängt wenn er kalt ist (Reibung oder Stufe), und ploppt unter steigender Temperatur und damit steigendem Druck des Wachses dann plötzlich auf.

    Da die beweglichen Teile des Thermostates dann nicht mehr in den kritischen kalten Bereich kommen, ist der Spuk dann vorbei bis zum nächsten Kaltstart. 2ct

  • Alsdenn. Neues Thermostat, an der Elektrik vom Ventilator gefummelt, Ventile eingestellt, neue Kerzen, neues Zündgeschirr, das Kabel von der Spule zum Verteiler hatte mehrere Risse in der Isolierung was zwar nix mit der Temperatur zu tun hat, wohl aber mim Motorlauf.


    Die Temperaturnadel wohnt immer noch bei 3/4, aber blieb bei den Paar Fahrten die ich heute absolviert habe da einfach stehen…

  • Dann ist es vermutlich die Kombination des Kühlmittelgebers und des Instruments:

    • Geber "gealtert", Widerstandswerte verändert
    • Bei Einkabelgeber: Masseverbindung (Einschraubgewinde) hat Übergangswiderstände
    • Falsche Geberkennlinie (bei Focht über Farbe der Isolierung des Gebers codiert, im Zubehör gibts aber auch "Nicht-Focht-Farben" ...)
    • Instrument "gealtert", Zeiger verbogen / schleift
    • Verkabelung (Plus, Masse, Kabel zum Geber) fehlerhaft.

    Sollte sich in den Griff bekommen lassen ... Hast Du mal den Widerstand bei kalten und betriebswarmem Motor gegen Masse gemessen? Dazu Kabel vom Geber zum Instrument abziehen, Widerstand vom Geberanschluß nach Masse messen)

  • Wenn das Instrument zu viel anzeigt, kann man ganz viele Dinge ausschließen, nämlich die, die einen zu hohen Widerstand mitbringen. Bei Focht ist, soweit ich das kenne, ein NTC Widerstand als Fühler verbaut, also mehr Temperatur macht kleineren Widerstand. Also wenn die fast rote Anzeige stört, probierst du am besten mal einen anderen passenden Geber aus. Wenn es dann immer noch nicht geht weiß ich auch nicht weiter.

  • Tatsächlich kommt noch ein defekter "Konstanter" infrage, besonders falls es noch der ursprüngliche elektromechanische Schaltregler ist.


    EDIT:


    Als erstes würde ich in dem Fall mal die Temperatur mit dem Infrarot-Thermometer messen..

  • Spannungskonstanthalter würde ja aber nicht nur die Temperatur betreffen, sondern auch Tankanzeige usw.... oder irre ich?