Französischer Arizona Taunus endlich fertig


  • So gestern war es so weit. Erste Ausfahrt nach der Restauration. Knapp 140 km sind es geworden. Zwar nur Landstraße aber wo es ging ordentlich Gas und Tempo. Das mit dem Rauchen hat sich teils gebessert. Am Anfang kam wirklich viel Kondenswasser und etwas Dreck raus. Während der Fahrt auf der Landstraße merkte ich nichts vom Qualm... die Autos hinter mir hielten aber entweder großen Abstand oder überholten schnell ;) War schon etwas unangenehm. Wenn ich dann aber anhielt, war es erstmal kaum etwas zu sehen. Wenn er dann aber im Leerlauf eine Weile steht, fängt es wieder mehr an bläulich zu Qualmen und gibt eine kleine Wolke beim Anfahren.


    Aber immerhin lief der Motor gut und Rund und Temperatur war konstant. Leistung kann ich nicht einschätzen.

    Zündkerzen hab ich mir heute mal angeguckt. Sind neu ebenso wie Zündkabel etc. Vor der Fahrt waren sie aber schon ziemlich verölt.

    Kühlwasser hat er nicht merklich verbraucht.





    Ich werde ihn wohl noch ein zweimal Ausfahren müssen um genauer zu beurteilen zu können, ob es nachlässt oder konstant bleibt.

    Kompressionstest werde ich aber demnächst auch mal bei meinem Mechaniker machen.


    Falls anhand einer Kerze was in einem Zylinder nicht stimmen sollte, mal ordentlich Caramba durchs Zündkerzenloch spühen und 2 Tage so stehen lassen

    Zum Verständnis: Was kann ich damit genau feststellen/ was bewirkt das Öl? Hab bis jetzt nur gelesen, das man Motoröl beim Kompressionstest einspritzen soll, um Undichtigkeit der Kolbenringe / Ventile auszuschließen.

  • Die Kerzen sehen erstmal nicht ölig aus.

    Blaue Fahne spräche aber dafür. Klassiker in dem Fall sind die Schaftdichtungen, die in der Regel wie kleine Regenschirme auf den Ventilschaft gesteckt sind und Öl daran hindern, direkt am Ventil herunterzulaufen und durch die Führung in den Brennraum zu gelangen. Die sitzen innerhalb der Ventilfedern.

    Wechseln kann man die ohne den Kopf abzubauen, muss aber Druckluft auf den jeweiligen Zylinder geben, damit die Ventile in Position bleiben.


    Kompressionstest macht man erstmal ohne Öl. Wenn die Werte nirgendwo schlecht sind bzw ea einen Ausreißer gibt, kann man etwas Motoröl in den entsprechenden Zylinder geben. Das bleibt dann auf den Kolbenringen stehen und dichtet dort etwas besser ab. Wird der Druck beim Wiederholungstest besser, sind die Kolbenringe dort freck. Ansonsten geht es Richtung Kopfdichtung oder abgebranntes/schlecht eingeschliffenes Ventil bzw Riss im Kopf.

    So die Theorie.

  • Zum Verständnis: Was kann ich damit genau feststellen/ was bewirkt das Öl? Hab bis jetzt nur gelesen, das man Motoröl beim Kompressionstest einspritzen soll, um Undichtigkeit der Kolbenringe / Ventile auszuschließen.

    Caramba lösst eventuell durch Verbrennungsrückstände festsitzende Kolben- Ölabstreifringe. Darum gings mir eigentlich wo ich das schrieb. Wenn du anhand des Kerzenbildes ein problem mit einen Zylinder hättest, wäre das erstmal mein erster Schritt. Aber Kerzen sehen ja Super aus.(Nicht zu Fett, nicht zu Mager, und Viel Öl ist da ich nicht verbrannt worden) Zuerst aber wirklich mal Kompressionstest machen, ist doch schnell gemacht - Son Tester ist in jedem Billigset drin - Alle Kerzen raus - Hauptzündkabel vom Verteiler ab - Frauchen orgelt den Wagen je Zylinder 5-6-7 sek bis am Tester die anzeige nicht mehr weiter ansteigt, und so gehst du jeden Zylinder ab. Jeden Wert der Zylinder auf ein Zetten kritzeln und gut. Wenn alle Kerzen raus sind, ist das ne 3 Minuten Sache. Ich würd den so wie sich das bei dir verhällt erstmal 2-3 Monate so fahren. Über die nur Zeit immer Ölstand und Zustand des Öls beobachten, Kühlwasserstand und Zustand dessen im Auge behalten, nochmal Kerzen nach 1000km mal alle raus und dann nochmals Kompressionstest. Irgendwas muss sich in der Zeit ja verbessern oder verschlechtern, zumindest stärker verändern. (alleine schon wenn die Leute statt 50m nur noch 30m Abstand halten ist das schon eine Verbesserung :thumbsup: ) Du schreibst ja, das der Motor ansonsten sehr gut läuft. Kaputt geht da schon nix, also fahrn fahrn fahrn :smile

  • Ok danke euch für die ausführliche Erklärung. Ich werde erst noch mehr fahren, demnächst den Kompressionstest machen und dann sieht man erstmal weiter.

    Das mit dem fetten Gemisch kann natürlich auch sein. Vergaser war ja komplett auseinander für Reinigung, Membranentausch etc.

  • Kompressionstester hab ich jetzt. Kann aber erst am Wochenende getestet werden.


    Jetzt hab ich noch mal eine andere Frage zum Kühlkreislauf. Im Reparaturhandbuch oder auf Bildern im Netz gibt es immer wieder unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten von Wärmetauscher zur Wapu, Vergaser, Ansaugbrücke. Bei mir ist es so wie auf dem Foto. Sollte ja im Betriebsablauf aber nichts ändern. Oder gibt es Vorteile wenn man irgend welche Schläuche anders legt. Wegen entlüften oder was weiß ich :whistling

    Meist geht es ja von Wapu oben an den Wärmetauscher.


  • Die sinnigere Anschlussweise am Kühler bzw Wärmetauscher ist oben heiss und unten kalt, weil das der physikalischen Richtung der Wärmeausbreitung entspricht.

    Beim kleinen Kreislauf wäre es allerdings auch von Vorteil, wenn das heiße Kühlmittel aus dem Motor direkt zur Kaltstartdose geführt würde, weil dadurch die Anfettung durch die Kaltstartmimik möglichst früh zurückgekommen wird.

    Genau aus diesem Grund ist Ford auch irgendwann auf die elektrisch beheizte Kaltstartdose umgeschwenkt. Reduziert den Verbrauch und ist nett für die Umwelt.

    Wobei Ford das natürlich nur wegen strengerer Bestimmungen gemacht hat.

    Die Schläuche dahingehend umzustecken würde aber einen wunderbaren Knoten im Motorraum verursachen, da alleine die Wasserpumpe bereits anders ausgerichtet ist und man quasi dreimal mit dem Schlauch den Motor kreuzen würde.

    Einmal editiert, zuletzt von DC ()

  • Danke für die Aufklärung :) Dann werd ich die am Wärmetauscher mal von oben nach unten vertauschen.

    Ja um direkt zum Kaltstartanschluss zu gehen würde es einiges mehr an Schlauchstrecke im Motorraum verursachen. Das lohnt sich nicht denke ich.


    Etwas anderes, was mich stört ist, dass der Schlauch vor der Kaltstarteinrichtung einen Knick macht. Beim mittleren roten Pfeil hab ich ja extra eine Halterung auf dem Ventildeckel für den Schlauch...doch wenn man den Schlauch dort durchführt knickt er erst richtig ab. Der uralte der drin war, war eine Art Gartenschlauch (mit grünem Streifen drauf). Es gab auch welche von Ford ( 72BG18472FA ), die vorgeformt waren...jetzt gerade leider nicht mehr bestellbar :(


    Gibts da auch andere Kühlmittelschläcuhe die forgeformt sind oder sich besser in engen Radien biegen lassen? Hab schon zwei unterschiedliche Meterwaren Schläuche doch beide knicken schnell egal ob recht starrer Schlauch oder weich.

  • Das liegt am Schlauch. Ich hab bei meinem Umbau auf Weber letzendlich mit einem Adapter 2 Reststücke zusammengesteckt, so dass es durch die Halterung durchpasst. Ich glaube nicht, dass es die Vorgeformten jemals wieder lieferbar sein werden, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

  • Original hast Du nur Formschläuche drin, die natürlich einen schlanken Fuß machen. Entweder Du nimmst alte Originalschläuche, aber die sind eben alt, oder eben Meterware.

    Der Baumarkt Deines Vertrauens hat in der Gas-Wasser-Scheisse-Ecke sowohl Schlauchschellen, als auch Kupferwinkel in verschiedenen Größen für verlötete Wasserleitung. Du hättest dann zwar Trennstellen, die keiner baucht, kannst den Schlauch aber wirklich elegant verlegen. Muss ja nicht alle paar Zentimeter ein formschöner Winkel rein.

  • kuty: Also mein Schlauch passt in den Halter. Da will ich ihn auch wieder haben damit er nicht ständig auf dem Ventildeckel aufliegt. Den Knick den man aber kurz hinter der Schelle am Kaltstartautomatikanschluss sieht wird dann aber zu heftig. Das ist dann quasi 90 Grad Winkel. Gibt es den bei dir nicht?


    Mit der Teilenummer hab ich vor ein paar Tagen auf so einem Ford Autoteileshop den Schlauch gefunden für 25€ glaub ich. Jetzt steht aber drin nicht mehr bestellbar. War vermutlich schon lange nicht mehr vorhanden bei Ford und wurde jetzt erst aktualisiert.


    DC: Ja ich denke das wird die einzige Lösung sein irgend ein Winkelstück dazwischen klemmen. Muss ich mir aber einmal angucken ob der Platz dafür ausreicht.


    Vielleicht gibt's trotzdem mal einen ähnlichen Schlauch von einem Schlachtfahrzeug. Muss ja nur einen Winkel auf einer Seite haben.



  • Bei mir sieht das so aus:

    Wie DC richtig anmerkt mit einer zusätzlichen Verbindungsstelle, die man eigentlich nicht braucht und auch nicht haben möchte. War mir aber dann so lieber, als den Schlauch nicht durch den Halter zu führen.

  • Oder einfach den Halter auf dem Ventildeckel ein Stück versetzen...

    Dann müste ich den abflexen und am hinteren Ende am Ventildeckel wieder anschweissen. Da ist aber noch die Halterung für den Luftfilterkasten dran..die dann nicht mehr passt.

    Ich werde einfach nach einem Winkelstück schauen oder nach einem anderen Schlauch.

    Bei Kuty lässt der Schlauch ja scheinbar auch engere Biegungen zu.


    Aber erstmal kommen noch andere Baustellen.

  • Ich meinte auch nichts mit wegflexen sondern mit angeschraubtem Blech/Winkel an die passende Stelle verlagern.

  • Bei Kuty lässt der Schlauch ja scheinbar auch engere Biegungen zu.

    Das ist wohl falsch rüber gekommen: ich habe 2 alte Formschlauch-Reste mit einem Adapter verbunden- deswegen geht es mit kleinerem Radius. Mit Meterware hätte das nicht funktioniert ...

  • OK danke, jetzt ist es klar. :thumbsup

    Ich halte also nur noch nach anderen Formschläuchen Ausschau , nehme irgend ein Winkelstück oder bastel mir irgendwie den Halter um.

  • Nach einiger Zeit nun erstmal Erfolgsmeldung. Der Taunus qualmt erstmal überhaupt nicht mehr und hat jetzt erfolgreich einige Touren hinter sich.

    Die Ventilschaftdichtungen wurden noch einmal ersetzt durch Elring Dichtungen.... hätte ich natürlich beim ersten mal nehmen sollen :whistling . Um alles auszuschließen habe sich auch die Zylinderkopfdichtung ersetzt in der es auch einen kleinen Riss zwischen Ölkanal und Kühlwasserkanal gab. In dem Zuge ist mir auch aufgefallen, dass es keine Dichtungen zwischen Krümmer und Motorblock gab :wacko

    Die Zündung hab ich mit Zündlichtpistole noch einmal auf 4 Grad vor OT eingestellt. Einen annährend passenden Formschlauch zwischen Heizung und Starteinrichtung habe ich nun auch gefunden... war ursprünglich von einer Standheizung oder so.