Mengenteiler Problem

  • Ich hab zwar nur geringfügige Ahnung von Mengenteilern, aber müssen Dichtflächen nicht immer minimal rau sein?
    Zwar eben/nicht verzogen, aber eben ein gewisses Rz besitzen. Ist ja beim Zylinderkopf genauso, dass der nie spiegelglatt gemacht wird. Eben so, dass die Dichtung sich in die Struktur der Oberfläche einarbeiten kann und dadurch erst richtig abdichtet bzw nicht rausgeblasen wird.

  • Moin!


    Ich hab mich auch mal mit so einem Ding rumgespielt.
    Meine Frage wäre, wenn geschliffen wird: auf welcher Unterlage wird geschliffen und wie wird geschliffen.
    Ich hab unter anderem schon recht viel geläppt, was dem Schleifen ja nicht unähnlich ist, und wenn man da nicht mit viel Gefühl und etwas Erfahrung rangeht, dann hat man da aber sowas von schnell eine feine Pombierung aus der geraden Oberfläche gemacht, dass es eine Freude ist. Ich mein, dass man da recht schnell die Kanten runternudelt, wenn man beim Schleifen zu viel und vor allem unregelmäßigen Druck aufbringt.


    Die Mengenteilerhälften hab ich damals mit halbwegs feinem Schleifpapier geschliffen. Ich meine es war was um die 1500. Dabei hab ich das Schleifpapier auf eine fette Messplatte aus Stein gelegt (die ist auf 1 x 1,5m auf unter 4µm eben) und hab dann ganz zart und fast nur mit dem Eigengewicht des Mengenteilers mit leichtem Druck auf die Mitte geschliffen.
    Die Dichtung ebenfalls. Bei der hab ich dann eine bereits geschliffene Teilerhälfte genommen zum drauflegen und bewegen.
    Penibel sauber zusammengebaut und der Mengenteiler war schön dicht. :)

  • das mit der Rauheit hätte ich auch gedacht. Gerade mal einen Freund angerufen der Ing. im Werkzeugbau ist. Er meint die haben auch polierte Flächen am Werkzeug und die DIchtheit wird über den Maschinendruck bzw. Druck zur vorhandenen Dichfläche geregelt.


    Als plane Schleifunterlage wird ein Glasplatte empfohlen. Hatte mir für andere Sachen schonmal eine beim Glaser/Fensterbauer um die Ecke geholt. Die haben immer Reste oder Falschbestellungen an Glasplatte da. Glaub hab da 3Eur in die Kaffeekasse getan.


    Schellack Lack habe ich vom Tischler ein bisschen geholt. Ist halt ein bisschen Schelllack in Alkohol gelöst. Kannst theoretisch auch ne alte Schallplatte nehmen oder bisschen was von Omas Kommode kratzen und in Alk auflösen ;-)

  • Glasplatte ist ansich eine gut Idee, aber eine Glasscheibe ist aber auch in gewissen Grenzen biegsam, vorallem wenn sie nicht besonders dick ist.
    Das heißt im Klartext, die Glasplatte sollte nicht zu dünn gewählt werden und selbst auf einer ausreichend planen Oberfläche gleichmäßig aufliegen.

  • Geschliffen habe auch ich über einer dicken Glasscheibe, die Glasscheibe lag auf einer planen Stahlplatte, und die lag auf meiner Werkbank. Dicht habe ich den Mengenteiler aber allein vom Schleifen nicht bekommen. Die Schrauben am Mengenteiler habe ich aus Frust mit 80Nm angezogen, auch das hat nicht geholfen.
    Mercedes empfiehlt Loctite zum Abdichten, BMW empfiehlt verdünntes Hylomar LG , dann gibt es die Variante mit verdünnten Dirko HT und auch Schellack. Ich werde es am Wochenede mit dem Hylomar versuchen:
    - minimale Schichtdicke 2-3µm
    - Benzin und Dieselbeständig
    - -50°C bis +250°C

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  • ja, in der Theorie ist immer alles einfach. Nur in der Praxis kommt es anders als man denkt....


    ich habe bis heute 11 Einspritzdüsen gesammelt, davon:
    - tropfen 4 Düsen bei 1-2 Bar,
    - spritzen 5 Düsen in wenigen und dicken Strahlen ab 3 Bar, und
    - nur 2 Düsen haben ein gutes Spritzbild und vernebeln den Kraftstoff ab 3,7 bar Öffnungsdruck
    Alle Einspritzdüsen hatte ich mit Einspritzreiniger und Diesel gereinigt, und entgegen der Einspritzrichtung die Papierfilter mit 3 bar gespült. Alle meine Einspritzdüsen haben mehr als 120tkm auf dem Buckel.

  • Heute habe ich den Mengenteiler mit "Hylomar LG" abgedichtet - alles war auf Anhieb dicht. Das genauen Einstellen der Spritzmengen zwischen den Ausgängen des Mengenteilers auf +-5% hat allerdings 2 Stunden gedauert.

  • Ich habe die Differenzventile so abgeglichen, dass im Leerlauf (bei fast geschlossener Stauscheibe) die EInspritzmenge auf allen Leitungen auf +-5% identisch ist. Das ging ganz gut mit 50ml Einwegspritzen in die ich die Einspritzleitungen eingeschraubt hatte. Dann 3 Minuten den Mengenteiler im Leerlauf (bei fast geschlossener Stauscheibe) laufen lassen und die Spritzen befüllen lassen - dann an den jeweiligen Differenzventile nachstellen...
    Durch die Dichtmasse an der Hauptmembrane hat sich scheinbar die Membran etwas weiter von den Differenzventile weg verschoben, so dass ich auch an der Leerlaufschraube ca. 1/2 Umdrehung korrigieren musste.

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  • klingt interessant! kann mir das grad noch nicht ganz vorstellen, wie du das gemacht hast? wie lässt du den motor drei minuten laufen, wenn du die einspritzleitungen in die spritzen geschraubt hast? oder hast du die kraftstoffpumpe gebrückt und laufen lassen? hast du dann die Einspritzdüsen an den Kraftstoffleitungen dran gelassen oder ohne einspritzdüsen?
    wie ist jetzt das spritzbild deiner einspritzdüsen? meine stäuben zwar schön fein, aber meißt kommt es nur zu einer richtung aus den Düsen, aber ich denk, da es eh nicht direkt in den Motor sondern nur in den Ansaugkanal gesprüht wird ist das egal.
    wie stellt man die einspritzmenge der differenzventile ein? einfach an den Verstellschrauben mit dem Imbus drehen? oder sind das nur Verschlussschrauben und die Einstellung liegt darunter?
    Welchen Grundwert für die Einspritzmenge hast du angenommen um daran die Kraftstoffmenge abzustimmen?


    Gestern ist der Dichtsatz für meine Mengenteiler gekommen, werd mich die Tage da mal ran machen.

  • So, der Motor läuft perfekt mit dem neu abgeglichenen Mengenteiler.


    Also, wie geht das mit dem Einstellen:
    Die Benzinförderpumpe mit Filter und Speicher laufen lassen (Relais brücken), die Einspritzdüsen alle abschrauben und sechs Einspritzleitungen in Messbecher oder Plastikspritzen laufen lassen. Den Mengenteiler im Leerlauf verteilen lassen, und Kraftstoffmenge in den Messbechern oder Spritzen messen. Die Verstellschrauben (Imbus) der Differenzventile liegen unter Verschlussschrauben (Inbus). An den den Verstellschrauben ganz leicht (max. 1/4 Umdrehung) nachstellen, wenn der verteilte Kraftstoff nicht auf +-5% zwischen allen Leitungen stimmt. Als Startbasis den Mittelwert aller Einspritzmengen nehmen, und an den Verstellschrauben entweder geringfüging mehr / oder weniger einstellen.


    Ich habe auf die Art und weise zwei meiner Mengenteiler neu abgeglichen. Ende Februar werde ich nochmal zwei Mengenteiler abgleichen, dann stelle ich mal Bilder im Forum ein.

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