Hinterachs-Differential Simmering vorne wechseln?

  • Da meine Hinterachse am Flansch der Kardanw. süft,werde ich wohl nicht drum herum kommen den vorderen Simmerring der HA zu wechseln.(das Lager und die Spannhülse natürlich auch)
    Reicht es die Sicherrungsmutter vorher zu makieren?
    Wer hat es schon selber gemacht und hat nen paar gute Tips.
    Ist die 3,89 Achse vom 1,6l
    Gruß Björn

  • allgemein i.d.R. muss man die Mutter bei der Wiederverwendung etwas weiter drehen um auf das selbe Anzugsdrehmoment zu kommen. Am besten ist man hat so einen alten Drehmomentschlüssel mit Zeiger.
    Wenn es schon länger sifft dann musst du dir den Wellenstummel genau ansehen und mind. mal läppen/polieren. Das Öl was zwischen Welle und Simmerring "jahrelang" durchgedrückt hat, hat dort schleifriefen verursacht. Wenn du das nicht machst, wirds u.U. auch mit neuem Simmering unzufriedenstellend dicht.

  • läppen/polieren geht klar und ich wollte etwas Dichtmasse dann verwenden!?
    Hast du nen Anzugdrehmoment für mich? Ich werde eine neue Mutter bei Motomobil mit den Dichtring mitbestellen.
    Danke schonmal
    Gruß Björn ( ja es geht hier um die Taunus Achse) :thumbsup:

  • Es geht hier weniger um das Anzugsmoment als um das Durchdrehmoment der Achse. Die alte Mutter gegenüber der Welle kennzeichnen, dann beim Abschrauben die Umdrehungen zählen..auch Teilumdrehungen...und die alte Mutter hinterher wieder exakt so hindrehen wie vorher, haut auf jeden Fall hin..auch mit alter Stauchülse. Diese geht nämlich beim Abschrauben einige 10tel millimeter auseinander und wird hinterher wieder auf den Ursprungswert zusammengedrückt. Wenn man mit dem Durchdrehmoment arbeitet braucht man einen sehr kleinen, anzeigenden Drehmomentschlüssel weil das Durchdrehmoment sehr klein ist.
    Wenn man eine neue Stauchhülse oder ein neues Lager verwendet muss man genau nach WHB vorgehen und diesen Drehmo haben, sonst sitzt das Lager zu locker oder zu fest.


    Auf jeden Fall sollte man wissen was man da tut, ein Anzugsmoment im herkömmlich Sinne gibts für diese Mutter nicht. Zwar steht im WHB etwas von einem Mindestmoment, welches erreicht werden muss, der Sinn erschliesst sich mir allerdings nicht, da es technisch gesehen nur um den richtigen Abstand der Innenringe der Kegelrollenlager geht...

  • genau durchdrehmoment.... also deswegen das zeigerinstrument. du ziehst die mutter an und kannst dann am zeiger ablesen wann sich die eingangswelle anfängt zu drehen. dementsprechend die mutter halt anziehen bis das gewünschte durchdrehmoment erreicht ist. hab das bisher nur an mb ha gemacht...

  • habs geschnallt.Dann werde ich die Mutter gegenüber der Welle kennzeichnen und die Umdrehungen bzw. teilumdrehungen mitzählen :thumbup:
    Das mit der Stauchhülse habe ich verstanden und wollte da auch erstmal die Finger von lassen.
    Den Simmerring kann ich doch mit etwas Dichtmasse aussen versehen,oder? Welche Dichtmasse nehme ich dafür?

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  • normalerweise brauchst du da keine dichtmasse, denn der simmerring ist ja eine dichtung. wenns dich beruhigt dann hylomar oder loctite oder sowas....

  • Muss zur Schleppmomentenermittlung nicht eigendlich das Tellerrad raus...?
    Ich denke, ein vorgeschriebenes Anzugsdrehmoment wird schon an der Hülse erreicht -
    erst beim stauchen der Hülse stellt man das gewünschte Schleppmoment durch immer fester ziehen ein


    und an neue Simmerringdichtlippen kommt bissel Öl - keine Dichtmumpe :uwe:


    Rille polieren , wenn´s geht eine andere Einbaulage wählen oder einen Überzieher drüber!



    ich selber habe das auch noch nicht machen müssen.
    Aber auch ich wüsste gerne, wie man das Gehäuse da abdichtet, ohne das volle Gerödel vom Stapel zu lassen...


    ...vll kann man ja vorher das Diff trocken legen und das Gesamtschleppmoment ermitteln und das hinterher wieder genauso hinschlumpfen...?

  • ...ist schon klar das die Dichtmasse nur am äußerenrand vom Simmerring kommt und die Gummilippe wird natürlich etwas geölt! So steht es im Werstatthandbuch auch beschrieben.
    Die Dichtmasse ist nur zur Sicherheit und schaden tut es ja nicht!
    Danke,Björn


  • Im Granada WHB wird zum Wechseln des Simmerringes sogar das Durchdrehmoment der gesamten Achse ermittelt, also mit Gleichlaufwellen, Bremsen etc. Nach Einbau des neuen Simmerringes wird auf den vorher ermittelten Wert ein Betrag X draufgerechnet für das Reibmoment des neues Simmerringes. Die Methode mit muttermarkieren funktioniert aber tadellos...auch beim W124 schon getestet...

  • ...so , Entlüftung geprüft (durchgestochert) , Diff. trocken gemacht und ab auf die Piste.Probefahrt :thumbsup:
    Bin mal gespannt,wäre ja zu einfach...
    Egal versuch ist es es wert.DANKE
    Gruß Björn

  • ich habe das bei ein paar amerikanischen gm- und ford achsen mit dem schlagschrauber gemacht. sowohl den flansch gelöst als auch hinterher wieder festgezogen auf hoher stufe, gab nie irgendwelche probleme hinterher. ich vertrau da meinem kollegen, der ist bei vielen dingen überaus pingelig, aber das macht er schon seit über 20 jahren so.

  • Puhhh dat tut aber net Not!
    Naja,so 2std. Ausfahrt gehabt.Bis jetzt ist alles trocken am Diff. Gehäuse. Sieht also gut aus und es war dann doch nur das Entlüftungsventil verstopft. 8o
    Werde es aber nochmal Testen. :thumbup:

  • also,letzten Samstag hatte ich den Diff.deckel in verdacht und ihn dann neu abgedichtet.Die Achse natürlich wieder neu befüllt!
    So, der Simmerring ist zwar bei Motomobil bestellt aber ich wollte gestern erstmal den Tip mit der verstopften Entlüftung ausprobieren!
    Also gestern die Entlüftung gesäubert,2 Stunden rumgefahren und festgestelt das am Diff.Gehäuse alles trocken ist :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
    Ich werde es erstmal weiter beobachten aber so wie es aussieht könnte es schon gut sein.
    Björn

  • Hatte das mal beim P5.....war dauerhaft dicht danach.......aber 'ne Garantie gibt's natürlich nicht


    Das mit dem Schlagschrauber hielt ich auch mal für 'ne gute Idee......Tellerrad und Kegelrad waren nach kurzer Zeit Schrott danach.


    Peinlich!Lieber mit Drehmoment arbeiten.

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