12mP4 Coupé WehWehchen

1. offizieller Beitrag

    Hallo Taunusfreunde,


    seit ein paar Wochen entzückt ein kleiner weißer, mit rotem Dach versehener, Taunus 12mP4 Coupe des Baujahres 66 ( EDIT: kleiner motor, 40PS, 6V) unsere Nachbarschaft.
    Wir haben jetzt einige Teile gewechselt und auch geprüft, sowie dem kleinen eine neue Lackierung verpasst und sind damit ohne Mängel durch den TÜV gekommen.


    Leider aber, hat er nach wenigen Tagen ein Fahrspaß, wohl nach langer Standzeit, einen Antriebswellenbruch erlitten. Diesen haben wir nun behoben, jetzt leidet er leider unter einem neuen Problem.
    Ich möchte gerne zusätzliche Ideen per Ferndiagnose hier nach Möglichkeit erlangen, um die Fehlerquellen einzugrenzen.


    Folgende Symptome treten auf:
    Beim Zünden passiert gar nichts! Man hört beim umdrehen ein kleines klacken und das wars. Kann man 20 mal wiederholen, immer das selbe. Beide Lämpchen am Tacho leuchten. Battiere ist neu und geladen.
    Ich habe dann ein wenig gewartet und es nochmal versucht ( vorher auch mit dem Hämmerchen mal leicht auf den Anlasser gehauen ). Da drehte er wieder, sprang aber nicht an.
    Dann habe ich per Gaspedal ein wenig Benzin reingepumpt und Kupplung sowie Gas beim starten gedrückt, da sprang er direkt an. Mehrmals versucht, immer geklappt! Seltsam.


    Zudem, das ist mir jetzt das zweite mal aufgefallen, drehte er sehr hoch nach dem Start ( schätzungsweise 2000-3000rpm ) ohne abzufallen und erst nach mehrmaligem Gasgeben im Stand viel er dann auf das leichte blubbern ab.
    Lichtmaschine Spannung getestet, ist normal, arbeitet auch.


    Was würdet ihr tippen beim Anlassen, welches Problem er hat, wenn gar nichts passiert? dürfte wohl der Anlasser einen mithaben? Komisch halt nur, dass es dann wieder so oft geklappt hat.
    Und hatte jemand das selbe Problem mit der rpm beim starten?


    Gruß,
    Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von DannyBee ()

    Zuerst möchte ich mir dem großen Mißverständnis der Neuzeit aufräumen: Das hier ist das HECKTRIEBFORUM! Sie wissen schon, da wo die angetriebene Achse nicht gelenkt wird!
















    Nee, Spaß! :dc:
    Also natürlich ist es das Hecktrieb...., aber der P4 ist alt genug, daß er mit Würde hier vertreten sein darf! Hier ist nur grade Fronttrieblerschwemme. 8o


    Herzlich wilkommen in der Irrenanstalt!
    Laß dich nicht verkaspern. Hier weht manchmal eine steife Brise, aber das ist (meistens) nicht bösartig gemeint. ;)


    Weil die anal fabeten hier nicht lesen können, oder zumindest nur wenige, sind Bilder quasi ein Muß!


    So wie Du es beschreibst, hat der Anlasser ein wenig Gammel im Magnetschalter. Das ist das kleine Runde, was auf dem großen Runden drauf sitzt. Das wo die Kabel reingehen. Batterie abklemmen, Anlasser ausbauen und den Magnetschalter vom Rest trennen. (2 Schrauben von der Ritzelseite aus lösen)
    Magnetschalter ausspülen und Eisenkern vorsichtig entrosten, beides dünn einfetten und wieder zusammenbauen.
    Kann auch sein, daß altes harziges Fett den Magnetschalter festgehalten hat. Wenns jetzt geht, dann fahr erstmal. Wenn öfter ein "Klack" statt einem "üddelüddelüddel" kommt, kannst Du den immernoch aufmachen.


    Focht hat eine Kaltstartautomatik. Zumindest die Modelle, die ich kenne. Wenn am Vergaser eine runde Dose sitzt, zu der dünne Wasserschläuche gehen, hat der Deinige das auch.(Früher Knudsen hatte noch spritschlauchähnliche Leitungen, Das mit den Heizschäuchen kam erst später)
    Dann vor dem Starten einmal das Gaspedel durchlatschen. Dadurch wird die Kaltstartmimik aktiviert. Starten selbst, dann ohne Gas.


    3000/min ist die Grundeinstellung der Kaltstartautomatik. Denkbar, daß da was "eingerostet" ist. (Natürlich korrodiert es nur, weil NE-Metall :P)
    Luftfilter ab und alles Mechanische am Vergaser mit einem Rostlöser/Kriechöl einsprühen. (WD40, Caramba, LPS.......)
    Ganz eventuell hat sich auch das Schläuchlein zugesetzt, so daß die automatik die Erwärmung des Motors erst mit Verzögerung bemerkt.


    Kupplung zu treten hat eigentlich keinen Einfluß, ausser wenn noch ein Gang drin ist. Grundsätzlich aber eine gesunde Angewohnheit, zum Starten den linken Fuß auf dem linken Fußhebel abzustellen. ;)

    danke dir DC :)


    schön mal wieder in einem forum zu sein, in dem es vernünftige und super hilfreiche antworten gibt. auch gut erkannt, dass ich nicht vom fach bin :D


    also mit dem anlasser hatte ich schon vermutet. das problem kam jetzt mehrmals vor, nachdem er länger stand. ( zb 2 wochen nicht bewegt , aber auch einmal schon nach 3 tagen ).
    werde den anlasser daher vorsichtshalber ausbauen und mal reinigen. kommt man ja bei dem kleinen motörchen gut dran :)


    beim vergaser oben schaue ich mal wegen den schläuchen etc. also die kaltstartautomatik wird DIREKT mit einmaligem treten des gaspedals vor dem start aktiviert, ja? daher dann auch die erhöhte drehzahl, ok verstehe.
    das mit dem einrosten bezieht sich dann wahrscheinlich auf das "nicht mehr absinken" der rpm. oder soll ich da einfahc mal ein paar minuten warten ob es von alleine vlt runter geht? habe meist nach 20 sek scho wieder mal sanft gas gegeben.
    ich habe am amaturenbrett auch noch ein paar schalter, deren sinn ich noch nicht richtig erkannt habe :S gibts da irgend eine brauchbare seite? ^^ gut viel ist es nicht dort an schaltern aber immerhin :D


    zu dem thema üdelüdel :) als er dann eben wieder zünden wollte und ich vorher nicht aufs gas gedrückt habe, kam nix. erst als ich das pedal einmal gut betätigt hatte ( und somit auch benzin reinkam ) ging er direkt an. ein bekannter meinte, dass es bei den alten versionen so etwas wie einen schog gab, bzw im vergaser normalerweise etwas benzin in einem sieb zurückbleibt um den motor bei erneutem starten dann direkt wieder mit benzin zu versorgen. denke das schaue ich mir dann direkt mal mit an, wenn die kappe ab ist


    kennt jemand eigentlich noch eine gute quelle für ersatzteile außer motomobil? gerade für so kleinen kram, wie klipse für die embleme ( die suche ich nach dem lackieren ganz dringend :D )




    generell muss ich sagen, macht mir der ford wirklich spaß. wenn er fährt :\ fällt absolut toll auf. und ich finde man hat das gefühl, dass dort beim autobau noch mehr liebe reingesteckt wurde. einfach eine andere zeit. fühlt sich noch alles so gut an. unglaublich :)


    bilder folgen natürlich


    übrigens, dachte ich nach dem ersten satz von dir.... "neeeiiin, nicht schon wieder so typen wie im alfisti forum". als ich noch alfa fuhr war ich dort angemeldet. die menschen dort sind ein graus. soooo unfreundlich und nicht hilfsbereit. es war ein absoluter graus. schade eigentlich, schöne autos :)

    Etwas weiter unten auf der Startseite gibt es eine Rubrik "Bezugsquellen..."




    Mit "eingerostet" meinte ich, daß Teile der filigranen Mimik tatsächlich aufgrund von Korrosion schwergängig sein könnten. Eventuell hast Du auch einfach nur einen Choke und ich erzähle heir überflüssiges Zeug. P4 war definitiv vor meiner Zeit. :whistling:


    Wenn Startautomatik, dann hast Du eine Bimetallfeder (in der runden Dose), die vom Kühlwasser erwärmt wird und über mehrere Hebel die Starterklappe langsam öffnet. Gleichzeitig wird über eine Stufenscheibe der Anschlag des Gaszuges verändert. (im Leerlauf bekommt der Motor dadurch mehr Sprit) Mit zunehmender Erwärmung öffnet einerseits die Starterklappe, so daß der Luftanteil des Gemischs größer wird und zum anderen wird auch der Leerlauf runtergeregelt.
    Stell Dir das wie eine Leiter unter'm Apfelbaum vor: Um viele Äpfen pflücken zu können, mußt Du möglichst weit oben stehen. Je länger Du aber geplückt hast, destso voller und schwerer wird der Korb und Du kommst langsam die Leiter runter. Auch weil du immer weniger Äpfel brauchst.
    Der Tritt auf's Pedal ist wie der Schrei des Apfelbauern, der Dir mitteilt, daß Du schneller arbeiten sollst. Schwupps bist Du wieder ganz oben auf der Leiter.


    Der Vergaser hat da, wo der Spritschlauch reingeht eine Kammer, in der ein bis zwei Kurze drin sind. Wenn der Motor anfängt sich die hinter die Binde zu kippen, fördert die Spritpumpe frischen Sprit in diese Kammer. Manchmal kann es sein, daß der Sprit aus dieser Kammer (Schwimmerkammer) verdunstet, oder sonstwie verschwindet. Vor allem nach längerer Standzeit. Dann muß man erst einen kleinen Moment orgeln, bevor die Spritpumpe die Schwimmerkammer neu befüllt hat.