Simmerring Kardan-Differential wechseln

  • Hallo!


    Mein Differential verliert an der Stelle Öl. Saut mir immer den ganzen Unterboden zu.
    Was hab ich beim Simmerringwechsel zu beachten? Laut WHB gibt´s da Spezialwerkzeug. Geht´s auch ohne? :?

  • Keiner bisher gemacht? Ich wäre dankbar über nen Tip...
    bekomm ich den Simmerring so rein und raus oder brauch ich nen Abzieher?
    Im Werkstatthandbuch steht auch was von Drehmomentlehre... da wäre ich dann schon draußen und müsste es machen lassen. :gruebel:

  • Wie ist das denn sonst abgedichtet? Außerdem ist besagter Wellendichtring im WHB beschrieben und auch bei z.B. der Apotheke zu ordern

  • Simmerring rausklopfen und neuen Rein.
    Wo ist da jetzt das Problem ?

  • Is wie jeder andere Simmerring auch ausser das dieser
    einen Metallring aussen hat.

  • Zitat

    Original von Bender
    Is wie jeder andere Simmerring auch ausser das dieser
    einen Metallring aussen hat.


    Ja, das denke ich halt auch, aber im WHB ist sinngemäß folgende Prozedur beschrieben:


    Mittels Drehmomentlehre Durchdrehmoment der HA messen
    Das Ganze auseinanderreißen
    mittels Abzieher Simmerring raus
    Simmerring rein
    neue selbstsichernde Mutter aufschrauben, dabei Durchdrehmoment ständig kontrollieren und die neue Mutter mit einem leicht höheren Moment anziehen als die alte um den veränderten Reibwert des Radialdichtrings zu berücksichtigen.
    Wenn man fester zieht zerstört man wohl die Spannbuchse und muß diese dann auch erneuern.


    Meine Frage ist folglich die ob das so ne kritische Kiste mit der Spannbüchse ist oder ob man das Pi mal Daumen anziehen kann und der Rotz danach trotzdem dicht ist oder ob ich ne Drehmomentlehre zum anziehen brauch.


    Gruß


    Marc

  • autsch, jetzt hab ich kapiert, steht ja da, KArdan welle.


    Wenn du den Flansch abbekommt kriegste mit nem Schraubenzieher auch den alten Ring da raus. rein sollte auch gehen. Hängt jetzt von Deinen möglichkeiten ab, ohne Grube o.ä. hätt ich dazu keine Lust.

  • Grube is verfügbar ::D Aber ich frage mich halt ob ich die selbstsichernde Mutter da einfach so draufschrauben kann... die haben das im WHB ja sicherlich nicht ohne Grund so beschrieben.
    Oder überbewertet :gruebel: ??

  • Hab's mal vor Jahren mit nem Schlagschrauber gemacht. Auf's Drehmoment geschissen, den Schrauber gefühlvoll bedient und bis heute keinen Ärger gehabt. Lass Dir nur den richtigen Simmerring verkaufen. Hatte im ersten Anlauf einen zu kleinen. Das Ding ist aus Metall und im inneren verläuft ringsherum einen Art Kugelschreiberfeder. Fürn ersten Check nach Erhalt.

  • Zitat

    Original von Norman (member12)
    Hab's mal vor Jahren mit nem Schlagschrauber gemacht. Auf's Drehmoment geschissen, den Schrauber gefühlvoll bedient und bis heute keinen Ärger gehabt. Lass Dir nur den richtigen Simmerring verkaufen. Hatte im ersten Anlauf einen zu kleinen. Das Ding ist aus Metall und im inneren verläuft ringsherum einen Art Kugelschreiberfeder. Fürn ersten Check nach Erhalt.


    So, Simmerring ist drinnen... Ging recht problemlos (nachdem ich den alten draußen hatte :sad: ) ... Hab nur die Mutter noch nicht festgezogen. Wie fest hast du die angezogen mit´m Schlagschrauber? Will nichts kaputtmachen bzw. natürlich auch fest genug anziehen...

  • Dr. Feelgood,


    nein das WHB ist nicht überbewertet !!!! eigentl. sollte jeder der tiefer in der Materie steckt wissen das sich Ing. meist zurecht ihre Gedanke machen.


    Deine Spannhülse muß nun eigentl. gg. eine neue ausgetauscht werden da du mit deiner alten schon deformierten Spannhülse nicht mehr die gl. Lagervorspannung fürs Kegelrad erreichst bzw. das Los oder Durchdrehmoment deines Kegelrades. D.h die Spannhülse wird beim anziehen deformiert und sichert dadurch die Vorspannung der Kegelradlager.


    Desweiteren ist dein durchdreh oder Losbrechmoment mit eingebauten Tellerrad eh viel höher. Das heißt du darfst die Einstellung des Kegelrades nur ohne eingebauten Tellerrad vornehmen.


    Im Klartext:


    Ist jetzt wo du dein Simmering schon verbaut hast eh zu spät.


    Bitte gestatte mir noch zwei Fragen warum hälst du dich einfach nicht an das was im WHB steht wenn du doch anscheinend eines hast?


    Was haben wir denn studiert?


    Ach ja nochwas. Auf die technischen Ergüsse hier würde ich nicht so viel geben. :catch:



    Gruß Kay

  • Dr.F, da Norman bislang keine Probleme hatte würd ich sagen keinen Kopf machen.


    Ein WHB, dass mir rät, zum Zahnriemenwechsel den Kühler zu demontieren ist doch z.T. etwas überbewertet.

  • Und ich hatte gedacht es geht um den Simmerringwechsel der Hinterachse. So kann man sich täuschen.


    Kowalski: Wenn ich dir jetzt sage das ich genau deswegen schon Probleme hatte tut das wahrscheinlich nichts zu Sache, oder ?


    Kennste den Dieter Nuhr ? Der hat sich einen geilen Vorsatz zu Eigen gemacht. Einfach mal Fr.......... ???


    Mißt kriege den Rest jetzt einfach nicht mehr zusammen.

  • Ach 'Mißt' habe jetzt noch was vergessen.


    @ Pascal: Wie ich sehe weißt du nicht mal warum dir das WHB beim Zahnriehmenwechsel einen freundlichen Tipp gibt.


    Schon mal beim Zahriehmenwechsel mit dem Werkzeug abgerutscht und dabei den Kühler gefickt ?????

    Einmal editiert, zuletzt von Kay ()

  • Gut, das Du damit mal Probleme hattest haste auch jetzt erst geschrieben. Glaube ich, warum sollte ich nicht. Bislang habe ich nur Erfahrungswerte gehört, in denen nichts von Problemen bei derartigem Vorgehen zu hören ist.
    Alles eine Frage der späteren Belastung, obs hält bzw. wie lange es hält.



    Das mit dem Kühler und dem Riemen war nur ein Beispiel, dass nicht alles, was in den Büchern steht wirklich Sinn macht.


    Und wenn ich mir beim Granada die Hülse zwischen Kardanwelle und Differential anschaue, die bereits nach wenigen 10tkm derart ausgeschlagen sein kann das es bei jedem Lastwechsel klappert lässt doch bei mir einen gewisssen Zweifel an den Herren Ing. keimen.


    Du meinst "Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Fresse halten?"



    Edit: Nein, beim Zahnriemenwechsel noch nicht abgerutscht, und wenn ich es tun würde würde 1,5mm Schweinsleder meine zarte Haut schützen.
    Wie gesagt, nur ein Beispiel, wenn mir noch eins einfällt dann schreib ichs! ;)


  • Das WHB sagt hier etwas anderes... um den Reibwert des neuen Simmerrings auszugleichen, rät das WHB mittels Drehmomentlehre das durchdrehmoment vor dem Wechsel zu ermitteln, dann den Reibwert des neuen Rings hinzuaddieren (WHB gibt hier Wert vor) und das ganze dann dementprechend festzuziehen (d.h. das Durchdrehmoment ständig kontrollieren). Das WHB sieht KEINEN Wechsel der Spannhülse bei wechseln des Wellendichtrings vor.
    Ich hab mir da schon meine Gedanken drum gemacht... nur da ich keine Drehmomentlehre zur Hand habe und keinen Bock hab für nen Simmerring in die Werkstatt zu fahren hab ich das Ganze mal selbst in die Hand genommen.
    Ich bin mir durchaus bewußt was die Spannhülse für eine Aufgabe hat und das das schon seinen Grund hat was da steht...
    Auf der anderen Seite hab ich keinen Bock und auch nicht die Möglichkeit meine komplette HA auseinanderzupuzzeln nur um einen Wellendichtring zu wechseln... Kowalskis Argument mit der ausgeschlagenen Spannhülse war für mich einer der Hauptgründe das so zu machen wie ich´s gemacht hab...
    Was ich studiert hab steht hier nicht zur Debatte, sondern die Frage des Machbaren mit meinen technischen Möglichkeiten.

  • @Dr. Feelgood


    wie das mit dem Durchdrehmoment gemeint ist und dem hinzuaddieren des Reibwertes eines neuen, unbenutzten Simmeringes ist klar. Nur wenn du dir Gedanken darüber gemacht hast wirst du auch merken das du, wenn du keine neue Spannhülse nimmst niemehr auf deine vorgeschriebene Vorspannung der Lager kommst.Richtig? Weil ist diese einmal deformiert ist Schicht im Schacht. Desweiteren ist wie ich schon geschrieben habe der Ausbau von Tellerad+Korb dafür nötig. Und wenn du dies von vornerein ausschließt weil du kein Bock darauf hast warum dann die Frage nach der Notwendigkeit des Durchdrehmomentes und dem Wechsel der Spannhülse? Scheint dann für dich doch soooo wichtig nicht zu sein.


    Zieh die Flanschmutter doch einfach Pi mal Daumen fest und fertig ist der Lack.


    Ergänzung:
    Habe mehr als einmal dieses Problem gehabt. Habe die Flanschmutter nach dem Wechseln des Simmerrings ordentl. angeknallt. Und du wirst es nicht glauben. Diese hat sich immer wieder losgeschafft. Obwohl neue Sicherungsmutter+Locktite und zusätzlichen Hammerschlag auf die Krone der Mutter etc.


    Du fährst damit 20 000Km und ich gebe dir Brief und Siegel das dein Kegelradspiel mit der gefahrenen Wegstrecke zunimmt.


    Wenn du nur einmal in deinem Leben das Durchdrehmoment deines Kegelrades, mit neuer Spannhülse, ermittelt hättest würdest du wissen mit welchem ungefähren Drehmoment
    die Mutter deines Achsflansches angezogen wird. Wir sprechen hier von weit über 200NM. Und auch erst dann wird dir bewußt mit welcher Kraft bzw. Hemmung die Mutter klemmt. Da du ja Ing. bist muß ich nicht erläutern wie hoch die Kräfte sind die dein Kegelradlagerpaar auseinanderdrücken wollen.


    Natürl. funktioniert das einfache Festziehen des Achsflansches mit der Formel Pi mal Daumen auch. Du wirst aber eine kontinuierliche Erhöhung des Kegelradlagerspieles bemerken und dadurch auch einen vorzeitigen Verschleiß von Lagern und den Zahnflanken zw. Kegelrad u. Tellerrad. Desweiteren wird sich beim Lastwechsel irgendwann ein nettes Klopfgeräusch ala Granada Hi - Achshals hinzugesellen.


    Natürl. kann 'Mann' mit den Folgen Leben. Mann darf sich dann aber nur nicht darüber wundern !!!!!


    Zu deinem Abschlußsatz möchte ich sagen das geht wahrscheinlich hier allen so und mir auch. Nur würde ich mich nicht der Meinung der Masse anschließen nur um es mir selber einfach zu machen.


    Das durchdreh oder Losbrechmoment kannst du übrigens mit einem ganz ordinären Drehmomentschlüssel mit manueller Anzeige ermitteln. Der Messbereich des Drehmomentschl. muss natürl.dazu in der Lage sein. Ich habe einen Drehmomentschl. mit 3/4 Antrieb und
    manueller Anzeige. Das Ding hat ne'n Knopp und ne'n Klicker gekostet.