Zugstreben....

  • Da ich bei dem tc2 demnächst die achse vermessen lassen will , wollte ich vorher nochmal sicher gehen ob ich beim gummieinbau keinen fehler gemacht hab und das ganze vermessen nix bringt....


    In der reihenfolge hab ichs gemacht:
    -Zugstrebe ausgebaut
    - hintere Scheibe und gummi drauf geschoben
    -in achsträger geschoben und am achsschenkel leicht angeschraubt
    - metallhülse aufgeschoben durch achsträger in hinteres gummi
    -vorderes gummi ,scheibe mutter drauf
    -Muttern angezogen in die warscheinliche ursprungsstellung
    - runtergelassen und alle schrauben fest gezogen .


    Hab ich was vergessen oder falsch gemacht?
    Welche mutter zieht man zuerst an ? Die hintere oder vordere ? Oder ist das egal ?

  • hast du dir beim ausbau gemerkt wo die hintere mutter (zum rad hin) auf der zugstrebe war? in diesem fall gibt sie die spur vor (zumindest mehr als die andere mutter)
    ich lasse mich gerne berichtigen, ich geb nur das wieder wie ich es in ner werkstatt mit bekommen habe.


    musste lenkung neu haben und die zugstrebengums. die lenkung hab ich selbst gemacht
    und anschließend per auge die spur eingestellt ;)
    hab die gummies in der werkstatt wechseln lassen weil ich mir zu unsicher war wie
    sich die beiden vorhaben auf die spur auswirken würden

  • Um ne Reihnfolge auffe reihe zu kreigen bin ich nimmer konzentriert genug aber ob du die hintere oder vordere Zugstrebenmama zuerst festziehst ist relativ egal. Sollten halt beide Komplett aufm Gewinde sitzen, der Rest wird bei der Achsvermessung eingestellt. Besorg dir vorher die Sollwerte, damit die dich net verarschen!

  • Zitat

    Original von Furby
    Werte hab ich gefunden


    perfekt
    hatte schon vergessen zu suchen :D
    hast du den beitrag vom nullfünfer gefunden, weil es soweit ich mich erinnere baujahrabhängig verschiedene werte gibt

  • Zitat

    Original von Sebastos
    hast du dir beim ausbau gemerkt wo die hintere mutter (zum rad hin) auf der zugstrebe war? in diesem fall gibt sie die spur vor (zumindest mehr als die andere mutter)
    ich lasse mich gerne berichtigen, ich geb nur das wieder wie ich es in ner werkstatt mit bekommen habe.


    Das stimmt so glaube ich nicht: Die Vorderräder haben normalerweise das Bestreben, vorne auseinander zu laufen. Die Zugstreben verhindern das, indem sie am unteren Querlenker angreifen und die Räder in einer fast parallelen Stellung halten. So wird der sogenannte Nachlauf der Räder (der Winkel, um den die Radstellung auf beiden Seiten von der Fahrzeuglängsachse abweicht) eingestellt. Diese Spannung wird durch die in Fahrtrichtung vorderen Muttern erzeugt. Die hinteren Muttern dienen als eine Art Anschlag (Darum sollten die auch bei Eigenarbeiten möglichst nicht verstellt werden.)


    Die Werte sind laut WHB:


    Taunus bis Bj.74/75: Sturz +0°18´ Nachlauf +2°45´ Vorspur/Nachspur + 1mm Vorspur


    Taunus ab Bj. 76: Sturz -0°54´ Nachlauf +1°45´ Vorspur/Nachspur - 1mm Nachspur


    Uli

    2 Mal editiert, zuletzt von uliw2004 ()

  • Der Nachlauf wird ja wohl mit der Spurstange eingestellt oder ist das falsch :gruebel:


    Die Zugstreben sollen nur zusätzliche Stabilität geben, oder :gruebel:

    Einmal editiert, zuletzt von Hagen XL ()

  • Zitat

    Original von Hagen XL
    Der Nachlauf wird ja wohl mit der Spurstange eingestellt oder ist das falsch :gruebel:


    Die Zugstreben sollen nur zusätzliche Stabilität geben, oder :gruebel:



    Nein, mit den Spurstangen wird die Spur (Vor- oder Nachspur) eingestellt, der Nachlauf wird über die Zugstreben reguliert. (WHB TC II Positionen 14 111 3 und 14 111 4)


    Wenn Du Dir die Achskonstruktion mal von oben vorstelltst, kannst Du genau erkennen, was die Zugstreben machen. Am Besten erkennst Du die Veränderungen natürlich an einer ausgebauten Achse, wenn die Mutern sowieso lose sind.


    Uli

  • Uli hat schon Recht.
    Spur und Nachlauf nicht verwechseln.


    Die Muttern, das Röhrchen, die Schaumscheiben und die großen Stahlscheiben muss man als Packet betrachten.
    Die beiden Stahlscheiben werden mit den Muttern gegen das Röhrchen verpresst
    und bilden dann so eine "Buchse" deren Stellung auf der Reaktionsstrebe dann den Nachlauf ergiebt.



    Der grüne Pfeil ist dann der Nachlauf.


    Hier nochmal am Auto


    Ich habe immer die vordere Mutter da gelassen wo die war.
    Macht sich zwar beim Ausbau nicht so gut, ging bisher aber immer.
    Alles mit dem neuen Gedöhns wieder zusammenbauen.
    Ich habe dann erst unter Belastung (auf dem Boden) das Packet zusammengeschraubt.
    Sonst zerwürgt man erst wieder was.

    Einmal editiert, zuletzt von franz ()

  • ???
    uli, was ich meinte ist halt das man die hintere mutter druff lassen kann damit man beim zusammenbau die ungefähre stellung wieder hat.
    die vordere muss ja eh runter um das gedöns ab zu ziehen damit die strebe durchs loch geht.
    oder man makiert sich die stellung der vorderen mutter mitm edding auf dem gewinde.
    alle feinjustagen werden dann eh in der werkstatt getätigt. ;)
    stimmt, nich spur wird damit geregelt sondern nachlauf!
    hab verwechselt :sad:

  • Hatte ich vor kurzem noch in ´nem anderen Thread beschrieben:


    Passende Schlauchschelle aufdröseln, hinter der hinteren Mutter über die Zugstange würgen und wieder zusammenschrauben, fest gegen die Mutter schieben und festziehen. Dann hast du die Stellung der Mutter ziemlich genau fixiert. Nu kannste die vordere Mutter abschrauben, ohne dass Dir die Grundeinstellung verloren geht.


    Uli

  • Nee,leider hat ULI da nicht so ganz recht,der Nachlauf hat mit Längsachse rein garnix zu tun.Das ist dann Spur.
    Die Bilder von Franz zeigen das ganz gut,was Nachlauf heisst,der macht das Rad stabil und die Lenkung stellt(noch in Abhängigkeit vom Lenkrollradius)zurück.
    Das kann man schön an den zappelnden Rollen am Einkaufswagen sehen ;)
    Und beim Fahrrad wär sonst freihändig nicht möglich.
    Aber das geht gleich zu weit,will ja eh keiner wissen,und wenn doch :anrufen!
    Ralf

  • Ein sehr guter Thread zum Thema !
    :spitze:


    Also, eine Sache müßt ihr mir zum letzten Verständnis noch beantworten:


    Wenn ich den korrekten Nachlauf mit der vorderen Mutter eingestellt habe, ist ja aufgrund der ganzen Toleranzen in der Achse erstmal völlig unklar, wie der vordere Gummi- oder PU-Ring komprimiert ist.
    Danach knalle ich dann die hintere Mutter mit 80Nm an und bringe das hintere Lager unter Vorspannung.....da beide Muttern ja eigentlich gegeneinander arbeiten, müßte doch dann der Nachlauf wieder hinüber sein und das ganze artet in einem "Grenzwertprozess" aus ?!


    Oder wo ist mein Denkfehler ?
    Oder ist diese Fordlösung einfach nur Müll ?!


    Grübelnder Gruß,
    Stefan

  • Ja, diese Lösung ist def. Müll ³...


    Ich selber habe zwar das Zeug vom Knud 1. Serie noch nicht vor der Nase gehabt, aber das könnte besser gemacht sein....


    Die Stellung einer einzelnen Mutter an diesem "Packet" ist völlig egal. Beide zusammen müssen nur die "Buchse" spannen.


    Wichtig ist, dass das "Packet" auf der Reaktionsstrebe die richtige Position hat
    und damit den unteren Querlenker ggü. dem oberen in die richtige Pos. bringt,
    um so wiederum den richtigen Nachlauf zu gewährleisten.


    Was diese komischen Schaumscheiben (auch noch in verschiedenen Viskositäten :stupid: ) da bewerkstelligen sollen,
    kann ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen.
    Die werden bei jedem vor- und rückwärtsbremsen und eigendlich auch bei jeder Federbewegung durchgekaut
    und sind innerhalb kürzester Zeit doch eigendlich auch garnicht mehr wirklich da...


    Hier wird man mit PU wohl weiterkommen, denke ich .

  • Die Stellung einer einzelnen Mutter an diesem "Packet" ist völlig egal. Beide zusammen müssen nur die "Buchse" spannen.


    Wichtig ist, dass das "Packet" auf der Reaktionsstrebe die richtige Position hat
    und damit den unteren Querlenker ggü. dem oberen in die richtige Pos. bringt,
    um so wiederum den richtigen Nachlauf zu gewährleisten.

    Ich entnehme Deinen Worten: Grenzwert-Prozess - sprich: so lange nacheinander beide Muttern anziehen, bis der Nachlauf stimmt und beide Seiten angeknallt sind ?!


    Am Rande: Ich habe eine IIIer-Vorderachse verbaut, also den gleichen Kram wie bei dir !

  • ...wenn man nun den unteren Querlenker zweck´s Nachlaufeinstellung z.B. nach vorne, also in Fahrtrichtung gezogen benötigt,
    dann muss man die Mutter in Fahrtrichtung hinten nach hinten frei drehen und mit der vorderen Mutter die Reaktionsstrebe samt Querlenker nach vorne ziehen...


    Wenn der Wert stimmt, dann kann man die Mutter hinten wieder fest drehen ( von mir aus auch mit 80 Nm )


    Hat so eigendlich nix mit Chaostheorie zu tun...nur angewandte Mechanik... :laugh:

  • boah, raketenwissenschaft....


    :irre:


    die zugstreben sind lediglich dafür da, auftretende kräfte in längsrichtung, wie z.b beim bremsen, aufzunehmen. die habben mit der lenkung bzw spur/nachlauf aber auch gar nix zu tun!


    machen , wie franz sagt und gut! :spitze:

  • Doch doch...
    Den Nachlauf stellt man schon damit ein.


    Und weil der ganze Framms zusammenhängt, ändern sich mehr oder weniger alle Achsrelevanten Daten. :whistling:


    Aus diesem Grunde bin ich eigendlich immer dafür, bei einer Reparatur an der VA alle Gummies und
    Gelenke genau zu prüfen und dann eher großzügig zu ersetzen.
    Achsvermessungen kosten immer teuer Geld!