Fließbank bauen?

  • Moin,


    im Zuge meines Sierra-Motor-Projektes bin ich mich zur Zeit am belesen und ich bin wiederholt auf die Vorteile einer Fließbank gestoßen bei der Zylinderkopfbearbeitung.

    Diese steht nun bald wieder an, aber ich möchte es diesmal etwas professioneller angehen.

    Hexe hat mich letztes Mal ja schon schnippisch gefragt was der Kopf fließt.

    Ich kann nicht für jeden kleinen Test den ZK fremd auf ne Fließbank spannen lassen.

    Daher die Schlussfolgerung:

    Selber bauen!


    Im Internet und gefühlt jedem Fachbuch gibt es verschiedenste Beschreibungen.

    Nun weiß ich allerdings nicht was taugt und was nicht.


    Lange Rede kurzer Sinn:

    Wer hat schonmal ne Fließbank selbst gebaut und wie befriedigend ist diese?


    Wäre cool, wenn jemand Erfahrungen hat.

  • Interessantes Thema, wollte ich vor Jahren auch schon mal machen. Bei den Info's, die ich damals zusammengetragen habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass ich nicht dem letzten kw hinterherlaufen will und sowas nur für mich zu bauen, sich einfach nicht rechnet.


    Ich versuch mal, die Infos nochmal wieder zu finden. Primär wars englisches Zeug.

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  • Ich würde mich an das halten was andere Leute schon erfolgreich getestet haben und nachbauen. Also keine Fließbank, sondern Gestaltung der ZDK-Geometrie. David Vizard hat ja so einiges getestet und sein Wissen veröffentlicht. Hat der nicht auch OHC-Pinto gemacht? Ich habe einen A-Serie (BLMC) ZDK nach Vizard bearbeitet, wie gut oder schlecht ich war weiß ich noch nicht…

    Schon klar der Gedanke den Spieltrieb auszuleben und den ZDK auf ner Bank zu testen - verlockend. Nur wäre der Bau einer Fließbank wohl schon aufwendig. Und wieviele Köpfe willst du bauen? Dir wird es vermutlich passieren das Bearbeitungsschritte A und B eine Verbesserung bringen und Schritt C sich negativ auswirkt —> ZDK ist Müll…


    Nur mal meine Gedanken dazu…


    Grundsätzlich aber weitermachen und rumexperimentieren :thumbsup:coyo

    Einmal editiert, zuletzt von birger77 ()

  • Richtig, daher bin ich auch fleißig am ZK sammeln.

    Stand jetzt habe ich 2 ZKs die ich verpfuschen könnte, macht 8 Kanäle.


    Den DOHC aus dem Sierra hat nie jemand ernsthaft angefasst, die eine Anleitung die es gibt hat auch nur ein besserer Laie geschrieben.

    Absolut unpopulärer Motor und der ZK/Brennraum aufgrund von dem Abweiser im Brennraum für den Swirl Effekt wohl nicht einfach, da kann schnell was schief gehen.


    Doch dazu an anderer Stelle mehr, wenn ich soweit bin.


    Zukünftig hätte ich da noch V6 und BOA Projekte, also währe das unter Umständen schon ein lohnenswerts Projekt. Wer weiß was noch kommt :whink

  • Muss man sich ne Fließbank so vorstellen, dass ein mächtiger Staubsauger von unten Luft durch den Kopf saugt und man dann an manchen Stellen mit Rauch Verwirbelungen sieht oder misst man dann Drücke oder wie geht das?

  • Muss man sich ne Fließbank so vorstellen, dass ein mächtiger Staubsauger von unten Luft durch den Kopf saugt und man dann an manchen Stellen mit Rauch Verwirbelungen sieht oder misst man dann Drücke oder wie geht das?

    Teils, ja.

    Staubsauger und dann misst man wieviel Luft der Staubsauger zieht.

    Vereinfacht gesagt natürlich.

    Sehen mit Rauch tut man nichts.

    Entweder misst man über eine Wassersäule oder einige machen es wohl auch tatsächlich über einen Luftmassenmesser.

    Zumindest die Do-it-yourself Varianten.

  • David Vizard gibt Kubikfuß pro Minute (cfm) für seine Messungen von Bauteilen an, bspw. auch für Vergaser-Einlasskrümmer.

  • Also man sieht nur wie viel durch geht, aber nicht wo und warum es ggf hapert?

    Genau.

    Liegt aber in der Natur der Sache.


    Am Ende der Flowbench ist ein großes Rohr durch das diese Luft ansaugt.

    Um jetzt den Einlasskanal zu messen wird das Auslassventil geschlossen und der Kopf mit der Unterseite auf das Rohr gesetzt.

    Jetzt öffnet man langsam das Ventil und notiert sich die Werte.

    Dann wird der Kopf bearbeitet und wiederholt.

    Die Reduzierung, also Verwirbelung findet im Kopf statt, daher nicht sehbar.


    So kann das aussehen:

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    Kuckst du....

  • Wassersäule ist zwar durchaus ein probates Mittel, es gibt aber auch Drucksensoren aus dem Consumer-Bereich, die out-of-the-Box +/-10 Pa Genauigkeit haben. Arduino für die Datenerfassung zu und Volumenstrommessung über ne Blendenmessstrecke - fertig ist die Laube :bla:

    Problem an dem ganzen Thema ist: Du solltest m.M.n. deinen Testvolumenstrom an den realen Bedingungen orientieren - da sich der Druckverlust nicht linear zum Volumenstrom verhält (in der Theorie quadratisch, wenn da nicht noch die Reynoldseffekte wären). Und ob dafür ein Staubsauger reicht, fehlt mir das Gefühl. Dafür bin ich aus dem Thema Motor einfach zu lange seit dem Studium raus :coyo:

  • Auch auf die Gefahr hin, dass du schon viele der Infos selbst gefunden hast:


    https://diyflowbench.com


    Flowbench Design Guide


    Thread bei turbosport


    Gruppe beim Gesichtsbuch


    Ich weiß, dass ich noch irgendwo ganz altes Zeug habe, mir sind aber 2 Festplatten abgeraucht so dass die Möglichkeit besteht, dass auch die Infos auf einer dieser Platten war.


    Der Ansatz von Kuty mit dem Arduino ist ganz probat, glaube ich. Vor 10 Jahren war das mit den Mikrokontrollern ja noch nicht ganz so einfach. Allerdings muss man die Dinger auch programmieren können. Ich kenne zwar Arduino IDE und Visual Code, aber den Code dazu schreiben kann ich nicht.


    Nachtrag: PTS Flowbench Technology sieht auch nicht schlecht aus.

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