Ventilschaftdichtungen wechseln ohne Zylinderköpfe zu demontieren

  • Rüste gerade meinen Knudsen-Taunus auf V6 um, beim Einbau des Motors hab ich schwarze Brocken auf den Zylinderköpfen gefunden, die auf zertrümmerte Ventilschaftdichtungen schließen ließen. Beim näheren Hinsehen hat sich das ganze bestätigt. Da der Motor vorher lief und ich zeitgleich sowieso einen weiteren V6 komplett revidiere, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, die Ölabstreifringe zu wechseln, ohne die Zylinderköpfe zu demontieren. Bleibt ja nur die Pressluftmethode. Hab von meinem Kompressionstester die Messuhr abgeschraubt und stattdessen den Presslufschlauch angeschlossen.Zum Herunterdrücken der Ventile hab ich mir mit einfachen Mitteln ein Spezialwerkzeug gebaut, das ich Euch nicht vorenthalten möchte. Für alle, dies interessiert, hier mal zwei Bilder:

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    Der Clou an dem Ding ist, dass ich den Hebel auf dem Rundstab verschieben kann. Problemlos hats leider nur bei vier von zwölf Ventilen geklappt, bei den anderen hats beim runterdrücken durchgepfiffen. Also prinzipiell funktionierts. Kolben hatte ich auf OT, damit das jeweilige Ventil nicht in den "Keller" rutscht.
    Gibts vieleicht noch ne bessere Methode? Bei denen, wo es nicht funktioniert hat, hab ich Öl in die Brennräume gespritzt, dass das Ventil "abdichten" sollte. Hat aber auch hier nur bedingt funktioniert. Bei zweien hab ich mir aus Rundstahl einen Hebel gebaut, mit dem ich durchs Kerzenloch rein bin und so das Ventil gekontert hab. Jedenfalls sind noch 4 Ölabstreifringe nicht gewechselt, weils bei denen einfach nicht klappt. Vielleicht hat ja jemand noch einen weiteren Trick auf Lager...

  • Klar, Du musst die Ventilteller vorher mit einem Prellschlag einmal lösen. Dazu kann man z:b eine passende Nuss nehmen, auf den Teller setzen und einmal mit Gefühl mit dem Hammer drauf damit sich der Teller von den Keilen löst. Danach sollte es klappen mit deinem Spezialwerkzeug

  • aber wie gesagt mit gefühl und nicht zu stark hämmern, sonst fliegt alles auseinander und versuch dann mal, die keile wiederzufinden :thumbup:
    aber amtliches gerät haste dir da gebaut, sieht gut aus :spitze:

  • Mit dem Prellschlag funktioniert ganz gut, bei zwei Ventilen sind die Keile allerdings fortgeflogen (hab sie wiedergefunden). Hab auch mal ausprobiert, eine Wäscheleine (kunststoffummantelt) durch das Kerzenloch in den Brennraum zu stopfen, dann Kolben auf OT und gehofft, dass die Wäscheleine zusammengepresst wird und das Ventil blockiert. Hat allerdings überhaupt nicht funktioniert.
    Brennraum mit Öl fluten und dann Kolben auf OT, in der Hoffnung, das Öl dichtet ab und blockiert die Ventile funktioniert im Übrigen überhaupt nicht.
    Letztendlich hab ich die defekten Ventilschaftdichtungen draußen, irgendwann wird der Motor mal aufgemacht werden müssen.

  • Moin Hemi,
    wenn du den Kolben ganz oben hast kannst du die neue Kappe aufstecken.
    Nun legst einen 8er Ring auf die Kappe und ziehst das Ventil ganz hoch.
    Nun einen leichten Schlag auf den Ringschlüssel und die Kappe ist ganz unten auf dem Schaft und hält das Ventil fest.
    Feder drauf, Teller und Keile rein und gut isses...